Barrierefreiheit dank vierbeiniger Begleiter

Dechant-Diel-Haus beteiligt sich bei der Initiative „Assistenzhunde Willkommen“

Silke Seidl von der Seniorenberatung des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis mit Therapiebegleithünding Lucy und Pastoralreferentin Anna Hartmann von der Katholischen Familienbildungsstätte mit Pädagogikbegleithündin Aska. - Foto: Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis e.V.


Samstag, 04.02.2023

HANAU - Städtische Einrichtungen, Geschäfte und Co: an immer mehr Stellen in der Brüder-Grimm-Stadt sieht man die türkisblauen Aufkleber mit der Aufschrift „Assistenzhund willkommen“. Auch das Dechant-Diel-Haus Hanau, in dem sich verschiedene katholische Einrichtungen und Angebote finden, hat sich der bundesweiten Initiative der Pfotenpiloten angeschlossen. Der frisch angebrachte Hinweis an der Eingangstür heißt aber nicht nur vierbeinige Unterstützer willkommen, sondern ist auch ein sichtbares Zeichen der Offenheit.

Egal ob als Unterstützung für blinde Menschen oder als aufmerksame Begleiter, die bei Diabetes oder Epilepsie zuverlässig warnen: Die Felder, in denen Assistenzhunde heute zum Einsatz kommen, sind vielfältig, wie Anna Hartmann, Pastoralreferentin der Katholischen Familienbildungsstätte Hanau, feststellt. Eins aber haben sie alle gemeinsam: „Für diejenigen, die auf sie angewiesen sind, bedeuten sie ein wichtiges Stück Unabhängigkeit.“ Durch die speziell ausgebildeten Vierbeiner werden vorhandene Beeinträchtigungen ausgeglichen und ihre Besitzer können selbstbestimmt am öffentlichen Leben teilhaben. Als Hartmann beim Tanken erstmals einen der „Assistenzhund willkommen“-Aufkleber sah, war sie von der Idee sofort begeistert. 

„Das kann Kirche auch“, war sie überzeugt und brachte den Vorschlag, sich der Initiative ebenfalls anzuschließen, in die Dekanatskonferenz ein. Auch die katholische Kirchengemeinde als Gebäudeeigentümer hat gerne zugestimmt und so freut sich Hartmann, dass der entsprechende Hinweis nun deutlich sichtbar an der Eingangstür des Gebäudes wiederfindet. Im Dechant-Diel-Haus finden sich mit der Katholischen Familienbildungsstätte Hanau, dem Caritas-Verband für den Main-Kinzig-Kreis, der Citypastoral Hanau, dem Kath. Jugendreferat, der Pfarrei Sankt Klara und Franziskus und dem Kirchenmusikinstitut gleich eine ganze Reihe von Einrichtungen, Diensten und Angeboten, die regelmäßig unterschiedlichste Menschen ins Gebäude locken. 

„Als katholisches Haus ist es uns wichtig zu zeigen, dass Barrierefreiheit für uns eine wichtige Rolle spielt“, hebt Hartmann hervor. Niemand soll ausgeschlossen werden, jeder soll die Möglichkeit haben, die pastoralen Angebote und Beratungsdienste gleichermaßen zu nutzen – egal ob mit Assistenzhund, Rollstuhl, Kinderwagen und Co.


„Assistenzhunde sind für ihre Besitzer wichtig und notwendig“

Dass die Unterstützung durch einen Servicehund kein Hindernisgrund sein dürfe, findet auch Silke Seidl von der Seniorenberatung des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis: „Assistenzhunde sind für ihre Besitzer wichtig und notwendig“, stellt sie fest. Ob chronische Erkrankungen oder körperliche Beeinträchtigungen: Die Hunde leisten eine wertvolle Arbeit und erleichtern durch ihre Unterstützung das Leben der Betroffenen spürbar. 

Doch leider gibt es immer noch viele Orte, an denen sich Betroffene mit Zugangsbeschränkungen konfrontiert sehen. „Das ist hier ausdrücklich nicht so.“ Auch vorher wäre es durchaus möglich gewesen, bei Bedarf seinen vierbeinigen Unterstützer mit in die Einrichtung zu bringen. Mit dem Anbringen des Hinweises mache man es nun aber auch noch einmal nach Außen deutlich sichtbar.

Wie sehr Hunde als Unterstützung im Dechant-Diel-Haus wertgeschätzt werden, zeigen sicherlich auch Hartmanns und Seidls vierbeinige Verstärkung: die Pädagogik-Begleithündin Aska und die Therapie-Begleithündin Lucy, die hier beide öfter anzutreffen sind. Zwar sind beide keine Assistenzhunde, aber auch sie helfen auf eine ganz besondere Art bei der Arbeit mit Menschen, wie Seidl verrät: „Sie sind wichtige Kontaktöffner und Brückenbauer.“ Menschen, denen es leichter fällt, Kontakt mit Tieren herzustellen, öffnen sich. Und auch bei Demenzkranken können die sanften Fellnasen einen großen Einfluss haben, wie sie aus ihren Erfahrungen mit Lucy berichtet. Dass erlebt auch Hartmann immer wieder, die Aska vor allem in der Seelsorge mit einbezieht. „Die Beziehung zwischen Mensch und Hund ist eine ganz besondere“, stellt sie fest. 

Für viele sind sie nicht nur der beste Freund des Menschen, sondern ein festes Familienmitglied. Mit der Initiative „Assistenzhunde willkommen“ möchte sie nicht nur ein Zeichen der Offenheit setzen, sondern auch dazu beitragen, den Blick auf das Thema Tiere zu öffnen: „Sie gehören zu unserer Welt dazu und bereichern diese auf vielfältige Art“, ist sie überzeugt. (red)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine