Gläubige feiern Fußballgottesdienst in Kesselstadt

Dienstag, 14.02.2023
HANAU - Die Fußballsprache erzählt viel vom Leben. Das machten sich Dechant Andreas Weber und Kaplan Philipp Schöppner in einem „Fußballgottesdienst“ mit Messdienern und Jugendlichen bewusst. Ausgehend vom Besuch des Pokalspiels der Frankfurter Eintracht gegen die Darmstädter Lilien berichteten die beiden Seelsorger von ihren Erfahrungen im Frankfurter Stadion.
Mit Fan-Schals, begleitet von einigen Jugendlichen aus der Pfarrei ging das Gefühl der Zusammengehörigkeit schon in der Straßenbahn los. Riesige Begeisterung auf beiden Seiten, ein fulminantes Spiel mit vielen Toren und einem klaren Sieg der Gastgeber, aber auch einem Mithalten der Darmstädter Gäste auf hohem Niveau.
Viele Gemeinsamkeiten mit religiösen Bezügen wurden im gemeinsamen Predigtgespräch in der Kesselstädter Kirche mit den jungen Leuten entdeckt: Der Einzug ins Stadion, die Hymnen, Gesänge und Rufe, die Begeisterung für eine gute Sache, Zusammenhalt, Training und Fairplay – viele Parallelen zum Glauben und zum Gottesdienst.
„Wo ist denn mein Platz im Leben?“
Auch die Spielregeln -
durch Schieds- und Linienrichter streng eingefordert, sanktioniert
durch Gelbe und Rote Karten – zeigen einen klaren Bezug zu den
christlichen Lebensregeln, die der Glaube vorgibt. „Ohne Regeln geht es
nicht. Und doch liebt man den Fußball oder den Glauben nicht wegen der
Regeln. Die Begeisterung geht tiefer, sie bezieht sich auf die
Mannschaft, den Team-Geist und auf gute Vorbilder. Im Glauben sind das
Nächstenliebe, die Beziehung zu Gott und die christlichen Gebote und
Werte als Lebensregeln zur Freiheit, aber auch die Heiligen als gute
Wegweiser“, waren sich die jungen Leute mit den Seelsorgern einig.
„Die
Wahrheit liegt auf dem Platz! Im Alltag!“ So ging man der Frage nach
„Wo ist denn mein Platz im Leben?“ - Keiner möchte vom Platz gestellt
werden, oder im Abseits stehen. Dazugehören, Mitspielen, Auflaufen…
wichtig im Fußball und im richtigen Leben. Der Umgang mit Erfolg und
Misserfolg. Die Zeit vom Anpfiff bis zum Abpfiff erinnert auch an die
Bewährung in der Lebenszeit. Beides läuft ab. Beides ist Zeit zur
Bewährung. „Je länger das Spiel dauert, desto weniger Zeit bleibt!“,
fasste einer diese Erkenntnis zusammen.
„Im Fußballhimmel ist
immer nur für eine Mannschaft Platz. Verlierer müssen erstmal draußen
bleiben, schwache Spieler werden nicht aufgestellt. Im wirklichen Himmel
ist es anders: Darin haben nämlich ganz viele Platz, gerade auch die
Verlierer. Glauben und Fußball begeistern!“, war das Fazit des
gemeinsamen Gottesdienstes. (red)

Schnittstellen zwischen Kirche und Sport, Fußball und Glaube
Die Fachschaft Religion der Kopernikusschule Freigericht besuchte zum Halbjahreswechsel die Stadionkapelle in der Commerzbank-Arena