Zahlreiche Themen in der Jahnhalle

SPD Main-Kinzig: Diskussionsabend mit Udo Bullmann

Fotos: SPD Main-Kinzig


Dienstag, 14.05.2024

GELNHAUSEN - Menschenrechte, Abwasseraufbereitung, Fördergelder, krumme Gurken und gerade Europäer – Udo Bullmann, der SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl in Hessen, griff zahlreiche Themen bei seiner Diskussionsrunde mit Bürgerinnen und Bürgern in der Jahnhalle Gelnhausen-Hailer auf.

Der gebürtige Gießener, der seit 1999 sozialdemokratische Themen in Brüssel vertritt, setzt sich aktiv für eine progressive und solidarische Europapolitik ein. Ein Thema war ihm aber beim Auftritt in Hailer besonders wichtig: „Für die Jugend liegt die Zukunft in Europa. Mein Appell an die junge Generation lautet daher: Engagiert Euch für Europa, geht am 9. Juni bei der Europawahl wählen und überlasst Europa nicht den Anderen!“

Am 9. Juni können 4,5 Millionen Wahlberechtigte in Hessen ihr Kreuzchen bei insgesamt 34 Parteien und politischen Vereinigungen machen. Erstmals dürfen in diesem Jahr auch rund 100.000 16- und 17-Jährige aus Hessen mitentscheiden. „Ich kann nur hoffen, dass die Jugendlichen hierzulande nicht den Fehler machen, den die Jugend in Großbritannien bei der Brexit-Abstimmung des Landes gemacht hat: Nämlich nicht teilzunehmen und zu denken, über eine „replay“-Taste ließe sich das Ergebnis zu einem späteren Zeitpunkt noch ohne Probleme korrigieren“, so Bullman.

Doch der Reihe nach. Im Anschluss an die Begrüßung durch Olaf Nesseldreher, Ortsvereinsvorsitzenden der SPD Gelnhausen, eröffnete Oliver Habekost, stellvertretender SPD-Unterbezirksvorsitzender und Moderator der Diskussionsrunde, die Diskussion mit der pointierten Frage, weshalb die EU Gas- und Atomenergie als "grüne Energie" einstufe. Wie so oft, erklärte Bullmann, sei die Entscheidung ein Kompromiss gewesen. Der umstrittene Vorschlag der EU-Kommission für diese Einstufung wurde 2022 vom EU-Parlament zugestimmt. Ziel sei es, so den Übergang in die Klimaneutralität zu beschleunigen.

Mit Birsteins Bürgermeister Fabian Fehl, der SPD-Europabeauftragten Astrid Rost sowie dem SPD-Unterbezirksvorsitzenden Andreas Hofmann lieferte Bullmann anschließend einen temporeichen Streifzug durch zahlreiche Europa-Themen. Dank seiner 25-jährigen Brüssel-Erfahrung konnte Bullmann, der vor seiner politischen Karriere als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Gießen tätig war, bei jedem Thema authentisch und mit Tiefgang berichten. Warum sich Europa so schwer damit tue, dem ungarischen Ministerpräsidenten und Blockierer Viktor Orbán den Geldhahn zuzudrehen, wieso die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Geld an nordafrikanische Autokraten zahle, „das nicht dazu verwendet wird, um die Lage von flüchtenden Menschen zu verbessern“, und wieso die Fördergelder der EU einen Beitrag dazu geleistet haben, die Flüsse und Bäche des Kontinents sauberer zu machen – zu jedem dieser Themen wusste er die Hintergründe zu berichten.

Besorgniserregend sei für Bullmann der Rechtsruck in vielen europäischen Mitgliedsstaaten. Angriffe auf Kandidaten wie vor wenigen Tagen auf Matthias Ecke (SPD) überschatteten einen Europawahlkampf, der allen ernsthaften Europäer und Demokraten Anlass zur Sorge gebe. Bullmann rief die Anwesenden dazu auf, sich diesem Gedankengut zur Wehr zu setzen: "Europa ist kein Exerzierplatz für Rechtsradikale.", erklärte er unter Applaus.

Auch die Europabeauftragte Astrid Rost, appellierte an alle Anwesenden am 9. Juni unbedingt wählen zu gehen. „Die Einigkeit von Europa müssen wir schützen, damit wir in der Welt weiter mit einer Stimme sprechen. Hier bei uns im Main-Kinzig-Kreis kennen und können wir Gemeinsamkeit - das kann die EU von uns lernen.“, so die Europabeauftragte.

Am Ende war es Bullmann bei aller berechtigten Kritik an so mancher Entscheidung aus Brüssel aber wichtig, darauf hinzuweisen, dass Europa seinen Bürgern viel gebracht habe: „Vom Reisen quer durch Europa ohne Passpflicht und Devisenumtausch bis hin zu den gleich hohen Roaming-Gebühren in ganz Europa – von Frieden, Freiheit und Wohlstand ganz zu schweigen – Europa hat seinen Menschen so viel zu bieten, für das es sich im Wahlkampf zu kämpfen und am 9. Juni wählen zu gehen lohnt.“ (red)

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