Gegen sexualisierte Gewalt an Kindern: 623 Speichermedien sichergestellt
Dienstag, 19.11.2024
HESSEN / MKK - Kinder zählen zu den verletzlichsten Mitgliedern unserer Gesellschaft - sie benötigen besonderen Schutz. Die hessische Polizei ist daher im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften einmal mehr gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen vorgegangen: Ermittlerinnen und Ermittler haben im Rahmen einer konzertierten Aktion zwischen Montag und Freitag, 11. und 15. November, 85 Wohnungen, Häuser und andere Räumlichkeiten durchsucht. Das Hessische Landeskriminalamt koordinierte den Einsatz.
Den 84 Beschuldigten werden überwiegend Herstellung, Besitz und Verbreitung von Kinder- beziehungsweise Jugendpornografie oder sexueller Missbrauch von unter 18-Jährigen zur Last gelegt. In zwei Fällen steht der Verdacht der Vergewaltigung im Raum, in einem Fall der Vorwurf der sexuellen Nötigung.
23 der Beschuldigten mussten die Ermittlerinnen und Ermittler im Anschluss an die Durchsuchung zwecks Vernehmung auf die nächstgelegene Dienststelle begleiten. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen stehen die Beschuldigten - 83 Männer und eine Frau - im Alter von 14 bis 74 Jahren untereinander nicht im Austausch.
Durchsuchungen auch im Main-Kinzig-Kreis
Die Durchsuchungen fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Fulda, Gießen, Offenbach am Main und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Hochtaunus, Lahn-Dill, Limburg-Marburg, Main-Kinzig, Marburg-Biedenkopf, Offenbach, Rheingau-Taunus, Schwalm-Eder, Vogelsberg, Waldeck-Frankenberg und Wetterau.
Bei den Beschuldigten wurden insgesamt 627 deliktsspezifische Gegenstände - darunter sind Speichermedien aller Art zu verstehen - sichergestellt. Diese werden im nächsten Schritt nun ausgewertet. Die Einsatzkräfte stellten zudem bei drei Beschuldigten Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz und bei drei Beschuldigten Verstöße gegen das Waffengesetz fest.
Waffen (darunter Butterfly-Messer, Faustmesser und Gaspistole) und Drogen wurden sichergestellt, bei einem der Beschuldigten rund ein Kilogramm Amphetamin, Ecstasy, LSD und Haschisch. Ebenfalls kam es während einer Maßnahme zu einem Widerstand gegen Polizeibeamte, sodass gegen eine nichtbeschuldigte Person das Distanzelektroimpulsgerät eingesetzt werden musste. (red)