Von Winterschlaf keine Spur: Arbeiten im Schlüchterner Freibad gehen voran
Dienstag, 11.03.2025
SCHLÜCHTERN - Von Winterschlaf gibt es keine Spur auf der Großbaustelle im Freibad Schlüchtern. Im Gegenteil: Bauarbeiter sind emsig mit den Arbeiten an den Becken und den neuen Gebäuden beschäftigt. Von weitem verkünden schon zwei Baukräne, dass die Neugestaltung und Modernisierung des Areals ohne Pause weiter geht.
So ist ein wichtiger Bauabschnitt bereits abgeschlossen: In zeitaufwändiger Arbeit wurden nach der Entkernung von Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken auf den Bodenflächen die neuen Rohre und Leitungen verlegt. Die Zwischenräume wurden mit Drainage-Schotter verfüllt und anschließend die gesamte Bodenfläche mit einer neuen Betonschicht versiegelt. Dadurch erfährt der gesamte Beckenaufbau eine Erhöhung von rund 40 Zentimetern, die am Rand mit Edelstahlaufsätzen angepasst wird.
Es war ganz wichtig, dass diese Arbeiten zügig vorangehen, weil nun die Betonschicht bis zu einem halben Jahr trocknen muss, ehe in den Becken weitergewirkt werden kann. „Wir hatten wenig Regen und wenig Frost in den vergangenen Wochen. So konnten wir gut durcharbeiten“, freut sich Mario Zirkel, Bauleiter der Stadtentwicklungsgesellschaft.
Einige Kilometer Rohrleitungen wurden auf diese Weise verlegt. Es ist das Herzstück der künftigen Badewassertechnik. Um Bewehrung, Schotter und Beton in alle Ecken der Becken zu bringen, waren die zwei Kräne nötig. Davon ist jetzt nichts mehr zu sehen, sondern nur noch die gut 200 symmetrisch über die Flächen verteilten Einströmdüsen, über die später gleichmäßig Wasser in die Becken einfließt.
"100-prozentiger Wasseraustausch"
Das Badewasser aus dem Überlauf wird durch Filter geführt und gechlort wieder zugeführt. „Wir haben so einen 100-prozentigen Wasseraustausch“, betont Daniel Storbeck, Projekttechniker des Planungsbüros IWTI Gebäudetechnik. Gleich am künftigen Eingang des Bades wird zur Aufbereitung ein großer Reinwasserschacht gebaut.
Der Stillstand im Beckenbereich bedeutet aber nicht, dass nun Stillstand auf der gesamten Baustelle herrscht. Es gibt genug Arbeiten rundherum zu erledigen. Derzeit wird beispielsweise durch die Firma Philipp aus Lautertal mit ihrem Bauleiter Ralph Klein die Bodenplatte für die neuen Umkleide- und Sanitärräume, die hinter dem Nichtschwimmerbecken angesiedelt wird, hergestellt. Für das daneben liegende Planschbecken, das auf zwei Ebenen mit einer Verbindungsrutsche Platz findet, gibt es diese schon. Zirkel ist besonders stolz auf die künftige Gestaltung des Wasserareals für die Kleinsten. Im Bereich des Planschbeckens werden insgesamt sieben Spielattraktionen angesiedelt, so beispielsweise ein Wasserpilz und ein Flamingo. Am Rand des Nichtschwimmerbeckens wird eine breite Wellenrutsche installiert.
Bei den Baggerarbeiten kamen kürzlich übrigens auch Wände des ganz alten Freibades zum Vorschein, das vermutlich in den 1930er Jahren gebaut wurde. Doch das ist Vergangenheit. Der Blick geht in die Zukunft. Und den sieht Mario Zirkel optimistisch. Derzeit sei man sowohl von den Kosten als auch vom Ablauf her aktuell gut im Plan. Die Neueröffnung ist weiterhin für das Jahr 2026 geplant – zwar nicht gleich im Frühjahr, aber vermutlich im Laufe des Jahres.
Hoch erfreut über den guten Fortgang der Arbeiten ist auch Bürgermeister Matthias Möller (parteilos). „Auch wenn jetzt von den Schwimmerinnen und Schwimmern im Vorfeld einiges an Geduld abverlangt wird, bekommen wir dann ein tolles neues Freibad, was auf dem modernsten Stand der Technik sein wird“, fasst es das Stadtoberhaupt zusammen. (red)