"Unser Dorf wird nie sterben"

1.175 Jahre Ostheim: Alle ziehen an einem Strang beim Feiermarathon

1.175 ist die Zahl, in der sich in diesem Jahr in Ostheim alles dreht. Ein ganzes Jahr lang feiert der Nidderauer Stadtteil Jubiläum. - Foto: Stadt Nidderau


Freitag, 25.04.2025

NIDDERAU - 1.175 bunte Ostereier schmücken den Brunnen vor der Kirche. Rekord und Hinweis zugleich. Für Heidrun Brodt-Koller, die Vorsitzende der Landfrauen, ist diese Zahl der „helle Wahnsinn“.

1.175 ist die Zahl, in der sich in diesem Jahr in Ostheim alles dreht. Ein ganzes Jahr lang feiert der Nidderauer Stadtteil Jubiläum. „1.175 Jahre Ostheim: verbunden durch Geschichte – stark durch Gemeinschaft“ lautet das Motto für den Feiermarathon, für den die 26 Vereine „alle an einem Strang ziehen“, wie es Reinhard Weider von der Vereinsgemeinschaft Ostheim ausdrückt.

Volles Programm


Ob das Maibaumstellen der Feuerwehr (27. April), die Maifeier der Vogelschutzgruppe (1. Mai), der Familientag beim Angelverein „Waller“ (29. Mai), Museumsfest des Heimat- und Geschichtsvereins (22. Juni), ob Roter Wingert der SPD (28. Juni) oder Schwarzbierfest der CDU (27. Juli): Alle Veranstaltungen folgen dem Motto. Höhepunkte sind die Usthemer Kerb (5. bis 8. September) mit viel Live-Musik, die Akademische Feier (25. Mai) im Bürgerhaus und ein großes gemeinsames Essen im Rahmen der Weißen Nacht der evangelischen Kirchengemeinde im Pfarrgarten (2. August).

Große Banner an den Ortseingängen künden bald vom Jubiläum. Ab Sommer sollen Fahnen erhältlich sein. Ein Baum und ein Gedenkstein werden in Zukunft an die Feierlichkeiten erinnern. Für die Organisation zeichnet der Vorstand der Vereinsgemeinschaft mit seinem Eventausschuss verantwortlich. Kulturbeauftragte Julia Huneke und Corinna Wagner, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste, unterstützen die Ehrenamtler von städtischer Seite. „Das wird ein tolles Festjahr“, sagte Bürgermeister Andreas Bär bei der Vorstellung des Festprogramms im Bürgerhof. Die Stadt Nidderau gewährt einen Zuschuss von bis zu 36.500 Euro.

"Unser Dorf wird nie sterben"


Im Jahre 850 wurde Ostheim erstmals im Rahmen einer Schenkung an das Kloster Fulda urkundlich erwähnt. Das klassische Bauern- und Handwerkerdorf diente als Pfand und Lehen. Es wurde im Dreißigjährigen Krieg komplett niedergebrannt. Kohlebergbau, Ziegelbrennereien und Diamantschleifereien kamen und gingen als industrielle Phänomene. Herrscher und Regierungen wechselten, geblieben ist eins: der Zusammenhalt.

„Unser Dorf wird nie sterben. Bei uns gibt es immer noch den dörflichen Zusammenhalt und auch die Anpackkultur. Das beste Beispiel sind der Bürgerhof und das Dorfmuseum“, heißt es in der Chronik, die auch auf der Homepage der Stadt Nidderau in Auszügen abrufbar ist. „Den letzten Uusthemer“, den Lokalhistoriker Gerd Brodt anlässlich der 1.150-Jahr-Feier anno 2000 schon ausgestopft im Museum sah, bleibt ein humorvolles Mundartgedicht. Heute leben knapp 5.000 Menschen in Ostheim, einem Ort, der laut Bürgermeister Bär „Tradition und Moderne verbindet“.

Vorsitzender Rainer Nelles, sein Stellvertreter Reinhard Weider, Markus Dillmann, Heidrun Brodt-Koller, Joachim Peter und Ehrenvorstand Horst Dillmann, die für die Vereinsgemeinschaft das Festprogramm gemeinsam mit Günter Brand vom Heimat- und Geschichtsverein und Ortsvorsteher Klaus Mehrling präsentierten, sind einige von vielen, die das Jubiläums-Motto „Verbunden durch Geschichte – stark durch Gemeinschaft“, die Zusammenhalt und Anpackkultur vorleben. (red)

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: redaktion@kinzig.news
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: vertrieb@kinzig.news
    Kinzig.Termine