HANAU

"Wie ein Schalter, der klick gemacht hat": 22-jähriger Hanauer wegen schweren Raubes angeklagt

Nachdem er einen Dönerladen und einen Kiosk überfallen haben soll, flüchtet der Mann vor den Beamten. Nun muss er sich vor Gericht verantworten. - Symbolbild


Donnerstag, 06.02.2020

HANAU - Es klingt nach einem abenteuerlichen Fluchtversuch, den ein 22-jähriger Hanauer gestern vor dem Hanauer Landgericht schildert. Nachdem er einen Dönerladen und einen Kiosk überfallen haben soll, flüchtet der Mann vor den Beamten. Von Paranoia getrieben, versteckt er sich in hohem Gras, schwimmt bei Steinheim über den Main auf die andere Flussseite und schlägt sich die Nacht um die Ohren. Ihm entgegenkommende Passanten hält er für eine Polizeistaffel. In seinem Wahn verwechselt er die Taschenlampe eines Anglers mit den Scheinwerfern eines Polizeiautos. Vor dem Hanauer Landgericht muss sich der 22-Jährige seit gestern wegen schweren Raubes verantworten.

Zweifel am Täter und dem Tathergang haben weder Gericht noch Staatsanwaltschaft. Der geständige Angeklagte gab gestern eine detaillierte Stellungnahme ab. Obwohl, wie er selbst sagt, seine Erinnerungen nur noch vage seien. Demnach sei er am Abend des 26. August vergangenen Jahres mit einer abgebrochenen Glasflasche bewaffnet in einen Großauheimer Dönerladen gegangen. Aus der offenen Kasse nahm er ohne viele Worte knapp 400 Euro. Von dem Geld kaufte er Alkohol und Drogen, verbrachte die Nacht in verschiedenen Hanauer Parks. Am frühen Morgen des 27. August überfiel er einen Kiosk. Die gleiche Vorgehensweise, seine Beute diesmal: 15 Euro und einige Packungen Zigaretten.

„Es war wie so ein Schalter, der klick gemacht hat“, beschreibt der Angeklagte den Moment, in dem er den Entschluss fasst, den Döner­laden zu überfallen. Als „dumm“ bezeichnet er seine Tat gestern vor Gericht. Auch, weil er selbst Stammkunde in dem Imbiss sei, den er an jenem Abend überfiel. „Ich war gedankenlos, wie ferngesteuert.“ Der 22-Jährige erklärt seine Tat mit dem massiven Alkohol- und Drogenkonsum, der ihn bereits seit Kindertagen begleite. „Dann schaltet das Gehirn ab und macht Sachen, die man eigentlich nicht machen will“, sagt er. (GNZ) +++

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