WIESBADEN

So will Hessen 3,8 Millionen Menschen gegen Corona impfen

Symbolbild Pixabay


Montag, 23.11.2020
von MORITZ PAPPERT

WIESBADEN - Der Corona-Impfstoff wird weltweit mit Spannung erwartet: Wann kommt er? Wer wird zuerst geimpft? Wie läuft die Verteilung? Bei einer Pressekonferenz am Montagmorgen informieren Ministerpräsident Volker Bouffier, Sozialminister Kai Klose und Innenminister Peter Beuth über die Impfstrategie in Hessen. Es wird davon ausgegangen, das ab Mitte Dezember ein Impfstoff bereitgestellt werden kann.

Bereits vor wenigen Tagen wurde bekannt: Insgesamt sollen 3,8 Millionen Menschen - und damit rund 60 Prozent der Menschen in Hessen - geimpft werden. Und das in 30 Impfzentren in Hessen. Unter anderem in Fulda, Hanau und Gelnhausen. Mindestens ein solches Zentrum soll in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt Hessens eingerichtet werden. Täglich sollen rund 1.000 Menschen geimpft werden.

Jeder muss zwei Mal geimpft werden

"Wir wissen nicht genau, wann der Impfstoff zugelassen wird und wir wissen noch nicht genau, wie viele Impfdosen wir bekommen. Wir gehen davon aus, dass 60-70 Prozent der Bevölkerung sich impfen lassen wollen. Aber es wird keine Impfpflicht geben", betont MP Volker Bouffier. Da die Impfung doppelt gemacht werden muss, müssen in Hessen acht Millionen Impfungen durchgeführt werden. 

Innenminister Peter Beuth - Foto: Hessisches Innenministerium
Innenminister Peter Beuth - Foto: Hessisches Innenministerium
Sozialminister Kai Klose - Fotos: Archiv
Sozialminister Kai Klose - Fotos: Archiv
Ministerpräsident Volker Bouffier
Ministerpräsident Volker Bouffier

Task Force eingerichtet

"Das ist die bisher größte Herausforderung in unserem Land. So etwas hat es noch nie gegeben", sagt Bouffier bei der Pressekonferenz. Die Impfungen werden für die Bevölkerung kostenlos sein. Geimpft wird in 26-30 Impfzentren in Hessen. Diese werden auf die kreisfreien Städte und Landkreise verteilt. Ein entsprechender Auftrag, ein Impfzentrum einzurichten, ging am Montag laut Innenminister Beuth raus. Die hessischen Hilfsorganisationen, dasTechnische Hilfswerk und die Bundeswehr sollen hierbei unterstützen. "Unser Ziel ist es, möglichst wohnortnah zu impfen. Jeder soll in seinem Landkreis und seiner kreisfreien Stadt geimpft werden können. In größeren Städten können auch zwei Impfzentren errichtet werden", so der Innenminister.

Alle Hessen bekommen eine Einladung zur Impfung. Die Terminvergabe soll automatisiert erfolgen. "Das schließt auch eine individuelle Terminvergabe aus", so Beuth. Vor jeder Impfung muss jedoch eine Beratung mit einem Arzt erfolgen. Das sei gesetzlich so geregelt. Die Impfung selbst muss nicht von einem Arzt erfolgen. "Deshalb hängt die Geschwindigkeit auch davon ab, wie viele Ärzte mitmachen können", so Bouffier. 

Die Hessische Landesregierung hat zur Organisation der aufwändigen Logistik und zur Unterstützung der Landkreise und kreisfreien Städte in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) und den Kommunalen Spitzenverbänden die Task Force Impfkoordination (TFI) des Krisenstabs eingerichtet. Die Einheit besteht aus mehr als 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesverwaltung sowie weiteren Experten aus dem Gesundheitssektor und dem Katastrophenschutz. 

1.000 Menschen können am Tag geimpft werden

"Zu den vorrangig zu impfenden Gruppen gehören Menschen, die aufgrund ihres Alters oder vorbelasteten Gesundheitszustands ein stark erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf aufweisen, dann beispielsweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von stationären bzw. ambulanten Einrichtungen der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege", so Klose.

 Pro Tag können rund 1.000 Menschen pro Impfzentrum geimpft werden. "Also wird es rund neun Monate dauern bis alle geimpft sind. Ich bitte aber um Verständnis. Es kann nicht alles wie geplant funktionieren", sagt der Ministerpräsident. +++ 

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