HANAU

Sexueller Missbrauch von Kindern und räuberischer Diebstahl: Videoanlage zahlt sich aus

Bilanz zur Videoschutzanlage in Hanau. Von links: Polizeipräsident Roland Ullmann, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Thomas Morlock. - Fotos: Joana Gibbe


Freitag, 30.08.2019
von Joana Gibbe

HANAU - „Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger hat sich verbessert“, freut sich Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Nach einem Jahr ziehen der Rathauschef und Polizeipräsident Roland Ullmann am Freitag Bilanz zur Videoüberwachung in Hanau. Seit dem vierten Juli 2018 sind insgesamt 28 Kameras am Freiheitsplatz sowie am Marktplatz in Betrieb, die mittlerweile eine „hohe Akzeptanz in der Bevölkerung“ genießen, so Kaminsky. 

Als ein Baustein des Hanauer Sicherheitskonzepts zeige die Videoüberwachung schon nach dem ersten Jahr sichtbare Erfolge, erklärt Polizeipräsident Roland Ullmann. Während vor der Installation der Anlage noch 96 Straftaten in den Bereichen verübt wurden, waren es seit der Inbetriebnahme noch 84 Delikte und somit 12,5 Prozent weniger als zuvor. Neben der objektiven Sicherheitswahrnehmung, die sich im Rückgang der Vergehen zeigt, profitiere auch der polizeiliche Alltag durch die Videoüberwachung, so Ullmann weiter. Sowohl bei der Verhinderung von Straftaten als auch bei der Aufklärung von Delikten habe sich die Anlage bereits bewährt. 

Oberbürgermeister Claus Kaminsky zieht Bilanz zur Videoschutzanlage.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky zieht Bilanz zur Videoschutzanlage.
Von links: Marc Blume, Thomas Morlock, Thorsten Wünschmann, Jürgen Fehler, OB Claus Kaminsky und Polizeidirektor Roland Ullmann.
Von links: Marc Blume, Thomas Morlock, Thorsten Wünschmann, Jürgen Fehler, OB Claus Kaminsky und Polizeidirektor Roland Ullmann.

Vom räuberischen Diebstahl bis zum sexuellen Missbrauch an Kindern konnten dank der Videoüberwachung bereits einige Straftaten aufgeklärt und die Täter ermittelt werden, betont Jürgen Fehler, leitender Polizeidirektor Main-Kinzig. Ein weiterer Vorteil der Videoanlage sei die lückenlose Darstellung der Vergehen, die nicht nur zur Aufklärung diene, sondern auch den Opfern zu Gute kommen könne, erklärt Fehler. Im Fall des sexuellen Missbrauchs an Kindern sei den Kindern zum Beispiel erspart geblieben, vor Gericht auszusagen und dadurch gegebenenfalls ein Trauma zu erleiden.

Auch Stadtrat Thomas Morlock freut sich, „trotz großstädtischer Entwicklung“ einen Rückgang an Kriminalität zu verzeichnen. „Die fachliche Erwartung wurde erfüllt“, so Morlock. Ebenfalls überzeugt zeigen sich auch Thorsten Wünschmann, Leiter des Ordnungsamtes, und erster Polizeihauptkommisar Marc Blume. "Die Videoschutzanlage hat sich bewährt und sorgt für mehr Sicherheit in Hanau", sind sich alle einig.

Leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler gibt einige Beispiele für den Erfolg der Videoschutzanlage.
Leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler gibt einige Beispiele für den Erfolg der Videoschutzanlage.
Thorsten Wünschmann, Leiter des Ordnungsamts Hanau.
Thorsten Wünschmann, Leiter des Ordnungsamts Hanau.
Von links: Erster Polizeihauptkommissar Marc Blume und leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler.
Von links: Erster Polizeihauptkommissar Marc Blume und leitender Polizeidirektor Jürgen Fehler.

Mit „überdurchschnittlich hochwertiger“, wie Kaminsky das Landeskriminalamt zitiert, und modernster Technik werden der Freiheitsplatz und der Marktplatz seit Juli 2018 unter anderem durch Multifocal-Kameras überwacht. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 700.000 Euro. Das Land Hessen förderte das Projekt mit ca. 500.000 Euro, den Rest bewältigte die Stadt selbst. +++