"Personal stößt an seine Grenzen"

Kita-Beschäftigte und Sozialarbeiter streiken am Donnerstag

Zeichen stehen auf Streik: Etliche Kitas im Main-Kinzig-Kreis bleiben am Donnerstag, 7. April, geschlossen. - Symbolbild: Stefanie Harth


Donnerstag, 07.04.2022

MAIN-KINZIG-KREIS - Etliche Kitas im Main-Kinzig-Kreis bleiben am Donnerstag, 7. April, geschlossen: Verdi setzt in dieser Woche die Streiks bei Sozialarbeitern, Behindertenhilfe und Kita-Beschäftigten fort. Vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst wollen die Beschäftigten damit auf ihre Arbeitsplatzsituation aufmerksam machen.

Bei den Verhandlungen geht es vor allem um Arbeitsbedingungen und Entlastung. "Die Lage im öffentlichen Dienst ist angespannt. Seit Jahren wird gespart, es gibt viele unbesetzte Stellen und Personalmangel. Corona hat die Situation zusätzlich belastet. Diese Lage wird sich in Hessen weiter zuspitzen", warnt die Gewerkschaft. "Denn das Land will per Notverordnung Standards absenken, um den Geflüchteten aus der Ukraine möglichst rasch zu helfen."

"Bis an die Erschöpfungsgrenze belastet"


Helfen wollen die Beschäftigten auch. Gerade im Sozial- und Erziehungsdienst seien die Profis für diese Aufgaben zu finden, sagt Gewerkschaftssekretärin Kristin Ideler: "Das Leid der Geflüchteten ist dramatisch. Das sehen hier alle. Sie wollen den – hauptsächlich - Frauen und Kindern auch so schnell und umfassend wie möglich helfen, sie unterstützen. Das heißt: neben Betreuung auch Bildung – in Schule und Kita. Das vorhandene Personal wird dabei jedoch an seine Grenzen stoßen – sie sind zu wenige, sie sind zum Teil bis an die Erschöpfungsgrenze belastet. Auch deswegen ist es unverständlich, dass sich die Arbeitgeber in den Verhandlungen so unnachgiebig zeigen."

Am 7. April sind die Tarifbeschäftigten des Sozial-und Erziehungsdienstes aller Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Um 9.15 Uhr gibt es eine Kundgebung in Gelnhausen (Treffpunkt: Eingang Müllerwiese). Anschließend folgt ein Demonstrationszug zur Kreisverwaltung.

Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 330.000 Beschäftigten werden laut Verdi zentral geführt. In der zweiten Runde Ende März habe es keine Annäherung gegeben. Die Gewerkschaft fordert in den Tarifverhandlungen eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 16./17. Mai in Potsdam statt. (sh)

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