Für Familie Hubert und Goldschmidt: Weitere Stolpersteine in Schlüchtern verlegt
Donnerstag, 18.08.2022
von MORITZ PAPPERT
SCHLÜCHTERN - Nachdem bereits vor wenigen Wochen Stolpersteine in Gedenken an das Ehepaar Max und Ilse Wolf in Schlüchtern verlegt wurden (wir berichteten), wurden am Mittwoch erneut Stolpersteine verlegt. Diesmal in Gedenken an die Familien Hubert und Goldschmidt.
Wieder waren Familienangehörige vor Ort. Sarah und Bernd Fromson aus England. Sarah ist die Tochter von Walter Hubert. "Im Jahr 1939 verabschiede sich ein siebenjähriger Junge von seinen Klassenkameraden, nachdem sie für ihn Hänschen Klein gesungen hatten, als er sein Zuhause, seine Schule und Heimatstadt für immer verließ. Es war mein Vater Walter Hubert", sagt Sarah Fromson. Deshalb wurden auch auf Wunsch der Familie Kinderlieder am Mittwoch gespielt.
Die Hubert- und Goldschmidt-Familien wohnten seit Generationen in Schlüchtern. Arthur, der Vater von Walter, betrieb einen kleinen Metallhandel, der Schrott aufarbeitete. Eigentlich wollte die Familie in Schlüchtern bleiben. Doch das sollte nicht so sein. Aus der Obertorstraße zog die Familie erst nach Frankfurt. Im September 1939 gelang es ihnen aus Nazi-Deutschland zu fliehen. Sie gingen nach England.
Die Arbeitsgruppe Stolpersteine des Geschichtsvereins arbeitet die Vergangenheit der jüdischen Familien auf. "Ich bin Ihnen dankbar, dass wir ein Zeichen und ein Statement setzen, dass diese Gräueltaten nie wieder passieren", sagt Bürgermeister Matthias Möller.