Frühlingserwachen der Natur

Erste Nahrungsquellen: Darauf fliegen aktuell Bienen & Schmetterlinge

Der wohl bekannteste Frühblüher ist das Schneeglöckchen mit seinen weißen trichterförmigen Blüten. - Symboldbild: Pixabay


Dienstag, 14.03.2023

HESSEN - Der Frühling naht mit großen Schritten: Menschen und Natur möchten bald wieder mit voller Kraft durchstarten. Die ersten Insekten, wie Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge, erwachen durch die wärmenden Sonnenstrahlen aus ihrer Winterruhe und suchen nach Nahrung, die für die neue Saison Kraft gibt.

„Damit Hummeln, Zitronenfalter und Tagpfauenauge in unseren Gärten fündig werden, sollten wir ihnen einen reichgedeckten Frühlingstisch präsentieren“, erläutert Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Der wohl bekannteste Frühblüher ist das Schneeglöckchen mit seinen weißen trichterförmigen Blüten. In freier Natur wächst es in feuchten Laub- und Laubmischwäldern, ist dort aber selten geworden. Dafür sprießt der Frühjahrsbote in zahlreichen Parks und Gärten.

"Reichgedeckter Frühlingstisch"


Für die ersten kräftigen Farbtupfer im Garten sorgt der Winterling mit seinen leuchtend gelben Blüten sowie der violette Krokus. „Die Frühlingsvorboten erfreuen nicht nur Gartenliebhaber und Naturfreunde, sie stellen auch die erste kraftspendene Nahrung für Bienen, Hummeln und weitere Insekten bereit. Diese sind auf den angebotenen Nektar und vor allem auf die eiweißhaltigen Pollen der Frühblüher angewiesen“, so Eppler weiter.

Die Bezeichnung „Frühblüher“ umfasst neben krautigen Pflanzen auch früh blühende Gehölze. Die krautigen Pflanzen, wie Buschwindröschen, Lerchensporn und Leberblümchen, nutzen den Einfall des Lichts, bevor sich im April und Mai das dichte Blätterdach schließt, und bilden schnell Blüten und Blätter. Viele kommen im September als Zwiebel oder Knollen in die Erde. Sie verbringen den Winter im Boden, speichern Wasser und Nährstoffe in ihren unterirdischen Speicherorganen und treiben genau dann aus, wenn die Erde sich langsam wieder erwärmt. Sobald sich das Blätterdach schließt, ziehen sie sich wieder zurück und warten den Rest des Jahres auf ihren großen Auftritt.

Lebensräume schaffen


Viele Gehölze werden durch den Wind bestäubt, das geht besser ohne störende Blätter. Ein typischer Vertreter ist die Haselnuss. Auch von Insekten bestäubte Gehölze haben die Vorteile der blattlosen Zeit erkannt. Die Kornelkirsche zum Beispiel. Sie blüht bereits ab Februar und nutzt den Flug der ersten fleißigen Insekten. Als Gegenleistung erhalten diese Nektar und Pollen. Zu den ersten Anzeichen des Frühlings gehören auch die Weidenkätzchen, die silbrig in der Wintersonne glänzen und ihre goldgelben Pollen präsentieren. Auch der selten gewordene Seidelbast blüht im Vorfrühling.

„Insekten sind das ganze Jahr hindurch auf ein vielfältiges Angebot heimischer Blühpflanzen angewiesen. Weil sie bei vielen Vogelarten, wie Blaumeise oder Gartenrotschwanz, auf dem Speiseplan stehen, profitieren auch die Vögel in Wald, Flur und im Siedlungsraum von der Blütenvielfalt“, sagt Eppler.

„Gärtnerinnen und Gärtner sollten die Bedürfnisse von Insekten, Vögeln und anderen Wildtieren bei ihrer Gartenpflege und -planung stets beachten. Damit schaffen sie Lebensräume und helfen der Natur.“ (red)

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