Nach Gewalt gegen Sanitäterin

Langenselbold: So oft werden Einsatzkräfte angegriffen

Nach einem Angriff auf eine Sanitäterin in Langenselbold, stellt sich die Frage: Wie oft werden Einsatzkräfte angegriffen? - Foto: DRK Main Kinzig


Donnerstag, 27.04.2023

LANGENSELBOLD / MKK - Vor wenigen Tagen ereignete sich in Langenselbold ein unentschuldbarer Angriff auf Rettungskräfte. Eine Sanitäterin wurde dabei verletzt (KINZIG.NEWS berichtete). Nun diskutieren viele Menschen im MKK über die Gewalt gegen Retter.

Immer wieder sorgen Angriffe auf Einsatz- und Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst für Kopfschütteln. Bundesweit werden solche Fälle heiß diskutiert. Doch wie oft passieren solche Angriffe im Main-Kinzig-Kreis? 

KINZIG.NEWS hat für Euch in die polizeilichen Kriminalstatistiken der Stadt Hanau und des übrigen Main-Kinzig-Kreises geblickt. Beide Statistiken werden getrennt ausgewiesen; wir haben für Euch die Fälle zusammengezählt.

Gewalt gegen Einsatzkräfte in Hanau... - Foto: Polizeipräsidium Südosthessen

Gewalt gegen Einsatzkräfte in Hanau... - Foto: Polizeipräsidium Südosthessen

2022 mehr Angriffe auf Rettungskräfte

Die Polizei schreibt für den MKK: "Tausende von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräften sorgen tagtäglich für Sicherheit, Schutz und professionelle Hilfe in unserem Land. Leider kommt es aber immer wieder zu Angriffen auf Einsatzkräfte, ob bei Großereignissen oder im alltäglichen Dienst. Einsatzkräfte werden bedroht, bespuckt, getreten und geschlagen."

Im Jahr 2022 habe die Zahl der Straftaten im Main-Kinzig-Kreis, bei denen Polizeibeamtinnen und -beamte Opfer eines tätlichen Angriffs oder einer Widerstandshandlung wurden, leider zugenommen. 2021 habe es im gesamten MKK 134 Fälle gegeben, 2022 seien es dann schon insgesamt 180 Ermittlungsverfahren gewesen. Heißt: Vergangenes Jahr hat es etwa ein Drittel mehr Angriffe gegeben als noch 2021. Die Zahlen für 2023? Noch nicht bekannt.

Abteilungsdirektor Dirk Fornoff, Leiter der Abteilung Einsatz: "Angriffe auf Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräfte stellen Angriffe auf unsere Gesellschaft, unseren Rechtsstaat und auf unsere Werte dar. Das werden wir keinesfalls akzeptieren. Jeder Angriff gegen eine Kollegin oder einen Kollegen ist ein Angriff zu viel."

& Gewalt gegen Einsatzkräfte im übrigen MKK - Foto: Polizeipräsidium Südosthessen

& Gewalt gegen Einsatzkräfte im übrigen MKK - Foto: Polizeipräsidium Südosthessen

Angriff in Langenselbold sei Ausnahmefall gewesen

Die GNZ hat auch beim Rettungsdienst direkt nachgefragt, wie es bei den Angriffen auf Sanitäter und Co. ausschaut. Fabian Gastine, Leiter Rettungsdienst des DRK, zu unseren Kollegen der GNZ: "Wir sehen glücklicherweise keinen Anstieg an Übergriffen."

Und weiter: "Was wir aber sehen, ist, dass deutlich häufiger über diese Vorfälle berichtet wird und die Gesellschaft heute deutlich sensibler damit umgeht als noch vor einigen Jahren." Der Langenselbolder Fall sei "leider ein ziemlich heftiger Fall, aber auch ein Ausnahmefall" gewesen. 

Wichtige Aussage gegenüber der GNZ: Bei den Angriffen auf Rettungskräfte im MKK habe es sich bisher nie um bewusste Taten oder gar Hinterhalte gehandelt. Die Taten hätten "fast immer einen psychischen Auslöser" gehabt. (tby)

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