Ökologische Unkrautbeseitigung

Keine Chemie, kein Gift, kein Abbrennen: Nidderau setzt auf Heißwassergerät

Die Stadt Nidderau setzt auf ökologische Unkrautbeseitigung. - Foto: Stadt Nidderau


Donnerstag, 29.06.2023

NIDDERAU - Keine Chemie, kein Gift, kein Abbrennen, kein Salz: Die Stadt Nidderau setzt bei der Beseitigung von Unkraut allein auf heißes Wasser.

Der Bauhof hat für die sogenannte Wildkrautbeseitigung ein neues Heißwassergerät angeschafft. „Hiermit setzen wir ein kleines Zeichen dafür, dass Unkrautvernichtung auch im großen Stil umweltfreundlich vorgenommen werden kann“, sagt Bürgermeister Andreas Bär. Denn die Wildkrautbekämpfung mit Heißwasser ist um das 25-Fache wirkungsvoller als heißer Dampf oder heiße Luft – und sehr viel energiesparender.

Knapp 50.000 Euro investierte die Stadt in das Gerät. Der Wassertank fasst 1.500 Liter. Um ein Mehr an Nachhaltigkeit zu erzielen, wird überwiegend aufbereitetes Wasser aus dem Klärwerk verwendet, um den Frischwasserverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Der Einsatz von Chemikalien ist nicht notwendig, weil das Gerät mit einer elektronischen Temperatur-Steuerung (ETS) ausgestattet ist und dem Unkraut mit konstant über 98 Grad Celsius heißem Wasser an die Wurzeln rückt.

Jetzt geht's dem Unkraut an den Kragen


Lediglich ein Enthärter für die Entkalkung des Wassers wird eingesetzt. Um diese Temperatur zu erreichen, muss das Wasser allerdings mit Heizöl erhitzt werden. Das Heißwassergerät verfügt über einen Akku. Der gespeicherte Strom genügt nach Angaben von Bauhofleiter Werner Christiansen für einen kompletten Arbeitstag.

Meist ist es Bauhofmitarbeiter Alexander Kalbfleisch, der mit dem Reiniger im Stadtgebiet unterwegs ist, um das unerwünschte Grün zu beseitigen. Doch das Gerät kann noch viel mehr: Als Hochdruckreiniger entfernt es Schmutz und Graffitis von Mauern und Bushaltestellen; in der heißen Jahreszeit kann es mit weniger Druck auch zum Gießen von Bäumen verwendet werden.

Das heiße Wasser des neuen Wildkrautvernichters trifft nahezu ohne Energieverlust auf die Pflanze. Dadurch wird der Organismus der Pflanze nachhaltig geschädigt. Die Folge: Unkraut wächst wesentlich langsamer nach als bei alternativen thermischen Methoden oder stirbt sogar vollständig ab. (red)

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