Hanau: GETEC, Stadtwerke Hanau und Goodyear kooperieren in Sachen Wärmeversorgung

Dienstag, 25.03.2025
HANAU - In einer beispielhaften Zusammenarbeit haben der Spezialist für dekarbonisierte Energie und Infrastruktur GETEC, die Stadtwerke Hanau und der Reifenhersteller Goodyear Verträge für eine Wärmeversorgung aus erneuerbaren Brennstoffen unterzeichnet.
GETEC wird auf dem Gelände des Goodyear-Werks in Hanau ein Biomasseheizwerk errichten. Dieses wird auf Basis von regional verfügbaren, zertifizierten Resthölzern, die keiner weiteren stofflichen Verwendung zugeführt werden können, betrieben. Das Projekt ist ein entscheidender Schritt auf Goodyears Weg, die Produktion in allen Werken weltweit bis 2040 mit 100 Prozent erneuerbaren Energien zu betreiben, und bietet zugleich einen Mehrwert für die Stadt Hanau.
Der kommerzielle Betrieb der Anlage ist für Mitte 2028 geplant
Zukünftig wird das neue Biomasseheizwerk bis zu 95 Prozent des Wärmebedarfs für die Produktion am Standort Hanau decken. Zudem werden rund 15 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Brennstoffen, circa 15.000 MWh, an die Stadtwerke Hanau zur Wärmeversorgung der Stadt geliefert. Die Anlage ist mit einer Leistung von 16 MWth geplant und wird bis zu 24 Tonnen Prozessdampf pro Stunde liefern. Durch die Umstellung von Gas auf Biomasse sollen die CO2-Emissionen des Reifenwerks am Standort Hanau um bis zu 95 Prozent pro Jahr reduziert werden. Der kommerzielle Betrieb der Anlage ist für Mitte 2028 geplant.
Das Projekt wird mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.
Thomas Stephanblome, CEO der GETEC Plattform Deutschland, betont: „Diese
Partnerschaft demonstriert unser Engagement, maßgeschneiderte und
hocheffiziente Energielösungen zu entwickeln, die nicht nur
nachhaltiger, sondern auch wirtschaftlich sind. Wir sind stolz darauf,
gemeinsam mit Goodyear und den Stadtwerken Hanau einen positiven Beitrag
für die Umwelt und die Erreichung der Klimaziele der Stadt Hanau zu
leisten.“
Katrin Rost, Geschäftsführerin bei Goodyear Deutschland, erklärt:
„Die Umstellung der Energieversorgung des Werks Hanau auf den
Brennstoff Biomasse ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu unserem
Ziel, die Produktion bis 2040 vollständig mit erneuerbaren Energien zu
betreiben. Im Einklang mit unserer unternehmerischen Verantwortung und
unserem Programm ‚Better Future‘, lösen wir unser Versprechen zur
Nutzung erneuerbarer Energielösungen konsequent ein. Die Kombination mit
Fernwärmeversorgung zeigt das enorme Potenzial einer engen
Zusammenarbeit zwischen Industrie und lokalen Energieversorgern, um
gemeinsame Klimaziele zu erreichen.“
Der Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Claus Kaminsky, betont:
„Wir sehen hier ein lobenswertes Beispiel dafür, wie sowohl ein
angestammtes regionales Industrieunternehmen als auch unser kommunales,
auf Nachhaltigkeit gerichtetes Stadtwerk gemeinsam mit einem kompetenten
Projektpartner weiter die Klimawende vor Ort vorantreiben. Auch diese
neue Kooperation zahlt direkt auf das oberste Ziel unseres Hanauer
Klimaschutzkonzeptes, nämlich Hanau bis 2040 in die Klimaneutralität zu
führen, ein. In den letzten Monaten und Jahren haben gerade unsere
Stadtwerke in dieser Hinsicht Großartiges geleistet: Von ihrer Expertise
und Mitarbeit in der kommunalen Wärmeplanung bis hin zu Hanaus neuem
‚Energie-Innovations-Zentrum‘ in Großauheim, wo ein hochmodernes
Blockheizkraftwerk, Hanaus erster Solarpark und das Umspannwerk der
Stadtwerke-Tochter Hanau Netz entstand. Ein innovativer Baustein nach
dem anderen, die sich zu einem ausgeklügelten und innovativen
energetischen Gesamtkonzept zusammenfügen.“
Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau, erläutert: „Schon in diesem Sommer werden wir unsere Kundinnen und Kunden mit umweltschonender Fernwärme aus unserem eigenen Blockheizkraftwerk auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne versorgen. Perspektivisch sehen wir hier die Nutzung von Wasserstoff und industrieller Abwärme vor, beispielsweise aus dem in direkter Nachbarschaft entstehenden Rechenzentrum. Nun kommt eine weitere Komponente hinzu: Mit der Unterzeichnung des Wärmebereitstellungsvertrages legen wir den Grundstein für einen noch grüneren Energiemix unserer Fernwärme. Mit Inbetriebnahme des neuen Biomasseheizwerks in 2028 planen wir dieses mit unserem Blockheizkraftwerk und einer Großwärmepumpe zur Abwärmenutzung zu kombinieren. Dies ermöglicht eine noch wirtschaftlichere und effizientere Wärmeversorgung, da das Biomasseheizwerk zunehmend den Einsatz gasgeführter Heizkessel ersetzen wird. Rein rechnerisch werden wir somit fast 1.000 Haushalte mit erneuerbarer Wärme aus Biomasse versorgen.“ (red)