Schlüchtern: Detailplanung für Hochbehälter Vollmerz - Fortschritte in Wallroth und Drasenberg
Freitag, 11.04.2025
SCHLÜCHTERN - Die Mitarbeiter der Stadtwerke Schlüchtern sind stets bemüht, die heimische Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.
Dazu arbeiten sie derzeit an einer Vielzahl von Projekten, um die Anforderungen an die Beschaffenheit des Trinkwassers zu gewährleisten. Alternde Versorgungsleitungen oder Anlagen stellen dabei immer wieder ein Problem dar.
Nach Angaben von Bernd Kirchhoff sowie Jürgen Schmidt, kaufmännische sowie technische Führungsspitze der Stadtwerke Schlüchtern, wird derzeit emsig der Bau des neuen Hochbehälters für den Stadtteil Vollmerz geplant. Dazu finden aktuell Berechnungen zur dort zu bevorratenden Wassermenge statt. In der Planungsphase muss auch ins Kalkül gezogen werden, welche Löschwassermenge an dieser Stelle für einen Notfall bereitgehalten werden soll.
Für eine Verbesserung der Trinkwasserqualität sind zuletzt neue UV-Filter in die Anlagen in Wallroth und Drasenberg eingebaut worden. Derzeit werden noch Restarbeiten am Steuersystem und Programmierarbeiten erledigt.
Nach der endgültigen Inbetriebnahme erfolgen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt drei Messungen, um zu überprüfen, ob die UV-Desinfektion reibungslos funktioniert. Erst wenn eine wirksame und nachhaltige Wasseraufbereitung gesichert ist, kann die Chlorung eingestellt werden.
Die Desinfektion mittels ultravioletter Strahlung ist ein rein physikalischer Prozess
UVC-Licht inaktiviert in Sekundenschnelle krankheitserregende Mikroorganismen und dadurch ihre weitere Vermehrung.
Insgesamt sind derzeit rund halbes Dutzend UV-Filter in verschiedenen Stadtteilen in Planung. Ein erfreuliches Detail: Im Stadtteil Breitenbach sind die Bemühungen um einwandfreies Trinkwasser so erfolgreich verlaufen, dass dort nunmehr keine Chlorung mehr nötig ist. Auch der Hochbehälter Hinkelhof ist mittlerweile saniert. Hier könne zeitnah ebenfalls die UV-Anlage eingebaut werden.
Im Bereich Abwasser bereitet sich die Stadt auf die Einführung einer neuen kommunalen Abwasserrichtlinie vor – kurz Karl genannt. Diese EU-Vorschrift schreibt eine vierte Reinigungsstufe vor und stellt eine Aktualisierung für das Sammeln, Behandeln und Einleiten von kommunalem Abwasser dar. Die neue Gesetzgebung zielt darauf ab, die Umwelt und die menschliche Gesundheit durch ehrgeizigere Normen für Wasserwirtschaft und Abwasserbehandlung besser zu schützen.
Die Maßnahmen werden die Überwachung verschiedener chemischer Schadstoffe, Krankheitserreger (wie das SARS-CoV-2-Virus und seine Varianten, Polioviren, Grippeviren und neu auftretende Krankheitserreger) und antimikrobieller Resistenzen verstärken. Zuletzt war im Jahr 2000 die dritte Reinigungsstufe auf europäischer Ebene eingeführt worden. (red)