Impuls von Stefan Buß: "Es baut die Liebe eine Brücke, du siehst sie nicht, doch sie ist da…“

Mittwoch, 23.04.2025
von STEFAN BUß
FULDA / MKK - Bei meinen Runden um Fulda mit dem Fahrrad früh morgens, fahre ich oft über Brücken, die über die Fulda führen. Z.B. die Brücke Richtung Johannesberg in Kohlhaus oder die Hornungsbrücke an der Johannesberger Strasse. Dabei fiel mir das Lied von Kathi Stimmer- Salzeder (*1957, dt. Liedermacherin) ein:
„Es baut die Liebe eine Brücke, du siehst sie nicht, doch ist sie da!“ Die Liebe, die Hoffnung, schließlich Jesus selber als Brücke zu sehen kann ein einladendes und tragendes Symbol für unseren Glauben sein. Wozu dienen Brücken? Brücken schütten Gräben nicht zu und ebnen Unterschiede nicht ein. Sie schaffen Hindernisse nicht weg und ermöglichen dennoch Begegnung. Wenn ich gerade die Krisenherde der Welt wie Ukraine, Gaza oder auch andere in Blick nehme, dann braucht es im Moment gute Brückenbauer, damit es Wege des Friedens geben kann. Auf der Rückseite jeder Eurobanknote findet man einen Brückenbogen, als das einende Symbol der Europäischen Gemeinschaft abgebildet. Brückenbauer sind Gold wert. In vielen Beziehungen braucht es gerade so einen Brückenbauer. Sie brauchen dringend Menschen, die allein durch ihr Dasein Abgründe „über-brücken“ können.
„Es baut die Hoffnung eine Brücke, ist wie ein Lichtstrahl in der Nacht…“, so heißt es weiter im Lied von Kathi Stimmer-Salzeder.
Der Auferstandene begegnet den Menschen, wie ein Lichtstrahl in der Nacht. Er spricht Ihnen Hoffnung zu und begrüßt sie mit den Worten: „Fürchte dich nicht!“ Jesus ist für mich nicht nur Brücke zum ewigen Leben. Es gibt auch ein Leben vor dem Tod und Jesus will, dass wir zum wahren Leben kommen. So spricht er z.B. den Zöllner Zachäus an und lädt sich bei ihm ein. Durch seine einladenden und wertschätzenden Worte schlägt Jesus eine Brücke zu Zachäus. Das lateinische Wort „pontifex“ bedeutet ja Brückenbauer. Der Glaube, der uns Menschen auffordert, Brücken zu schlagen, weil unser Leben allein nicht zu meistern ist. Die Liebe ist die Brücke für jede Beziehung zwischen den Menschen. Wo diese Liebe nicht mehr gepflegt wird, können Brücken schnell abbrechen. Im Gegensatz zum Papst als Pontifex maximus -oberster Brückenbauer – dürfen wir Pontifex minimus -kleine Brückenbauer- sein. So gibt es auch die unsichtbaren Brücken: Das sind z. B. die feinen Verbindungen zwischen zwei Menschen.
Das sind die Fäden der Sympathie und des Wohlwollens. Eben, wie ich einen Menschen in den Blick nehme, trotz des Abstands. Ein Lächeln ist die kürzeste Brücke zwischen zwei Menschen. Wer zuhören kann ist ein besonders begnadeter Brückenbauer. Telefonbrücken helfen gegen die Einsamkeit. Ich selbst verbinde mich oft mit einer Mail und schlage durch das Schreiben eines Briefes eine altmodische Brücke zu den Menschen. Wenn wir uns gegenseitig zu Brücken der Hoffnung werden, machen wir die Erfahrung, das Gott seine Brücke zu uns Menschen in Jesus Christus immer neu bekräftigt.