Schlüchtern und Steinau bei erstem bundesweiten Kleinstadt-Kongress in Wittenberge
Dienstag, 15.07.2025
SCHLÜCHTERN / STEINAU / WITTENBERGE - Vor wenigen Tagen fand im brandenburgischen Wittenberge der erste bundesweite Kleinstadt-Kongress statt. Mit dabei waren auch Vertreter aus Schlüchtern und Steinau.
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Mitarbeiter aus Verwaltungen sowie Engagierte aus Politik, Verbänden und Wissenschaft tauschten erfolgreiche Ansätze für wichtige Fragen der Stadtentwicklung aus. Dabei präsentierten sich die Stadt Wittenberge sowie verschiedene örtliche Akteure.
Über 100 Kleinstädte zu Gast
Nicht zu übersehen waren die auffälligen „K“s überall in der Innenstadt sowie die etwa 350 Menschen, die zwischen den verschiedenen Veranstaltungsorten des Kleinstadt-Kongresses wechselten. Vertreter aus mehr als 100 Kleinstädten aus dem ganzen Bundesgebiet waren der Einladung der Kleinstadt-Akademie gefolgt, um sich an insgesamt 14 Orten in Wittenberge über Lösungen zur Gestaltung zukunftsfähiger und lebenswerter Kleinstädte auszutauschen. Zu den prominenten Gästen zählten Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke sowie Vertreter aus den Ministerien des Bundeslandes.
Aus Schlüchtern war eine Delegation mit Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) sowie Erstem Stadtrat Reinhold Baier (CDU) an der Spitze in Wittenberge vertreten, aus der Nachbarstadt Steinau führte Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) eine Gruppe mit beispielsweise Horst Schmidt (Hauptamtsleiter) sowie Holger Stoppel (Bauamt) an.
"Umgang mit Problemimmobilien – Entwicklung eines leerstehenden Kaufhauses"
Möller war nicht nur Teilnehmer, sondern auch Referent. Er widmete sich bei einer Podiumsrunde im Alten Lokschuppen Wittenberge dem Thema „Umgang mit Problemimmobilien – Entwicklung eines leerstehenden Kaufhauses“. Der Vortrag zeichnete den spannenden Prozess vom Ankauf des brachliegenden Langer-Areals über den Abriss bis hin zur Entwicklung eines lebendigen Mix aus Wohnraum, Handelsflächen, Boardinghotel inklusive Tiefgarage und einem einzigartigen Kulturzentrum (Kita, Bücherei, Kino, Erlebniswelt, Büros und Veranstaltungssaal) nach. In Schlüchtern zeige sich, dass aus einem ehemaligen Kaufhaus eine neue Mitte mit Vielfalt entstehen kann – und das mit innovativen Konzepten und Bürgerbeteiligung, lobte Möller.
Als Gastgeber zeigte Wittenberge mehrere Projekte und Vorhaben, die dort bereits umgesetzt wurden oder noch werden. Darüber hinaus öffneten verschiedene Einrichtungen und Initiativen in der Stadt ihre Türen, um sich zu präsentieren. Ein Beispiel war die Elbsommer Lounge. Zu dieser für alle offenen Abendveranstaltung hatte die Kleinstadtakademie gemeinsam mit der Landesgartenschau Wittenberge 2027 eingeladen. Bei bestem Wetter, entspannter Musik und Verpflegung wurde nicht nur intensiv genetzwerkt, sondern auch gemeinsam gefeiert.
Wittenberges Bürgermeister Dr. Oliver Hermann betonte, wie wichtig es für Kleinstädte sei, gute Ideen untereinander zu teilen: „Um sich als Kleinstadt attraktiv entwickeln zu können, ist es unerlässlich, über den Tellerrand zu schauen, um zu erfahren, wie andere Kommunen mit bestimmten Herausforderungen umgehen.“
Siw Foge, Leiterin der Kleinstadt Akademie, sah den ersten Kongress dieser Art als Erfolg: „Kleinstädte werden mit stetig wachsenden Aufgaben konfrontiert und müssen diese mit einer vergleichsweise kleinen Verwaltung meistern. Die überwältigend positive Resonanz auf den Kongress hat gezeigt, wie groß der Bedarf an solchen Möglichkeiten zum kollegialen Austausch bei den Städten ist.“
Auch die heimische Delegation aus dem Bergwinkel war voll des Lobes über den ersten Kleinstadt-Kongress. „Es war ein toller Auftakt und beeindruckend, wie Wittenberge sich präsentiert hat und was die Stadt alles für die Veranstaltung organisiert hat. Mein Respekt und Glückwunsch an die Organisatoren“, betonte Matthias Möller. (red)