100. Roboter-OP in MKK-Klinik für Urologie "auf höchstem Niveau"

Donnerstag, 30.01.2020
GELNHAUSEN - Die roboterassistierte Chirurgie hat Ende 2018 ihren Einzug in die OP-Säle der Main-Kinzig-Kliniken Gelnhausen gehalten und war nun in der Klinik für Urologie und Kinderurologie zum 100.mal im Einsatz. „Wir haben eine etablierte Operationsmethode nach Gelnhausen geholt, mit der wir eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau anbieten können“, erklärt Svetoslav Dyakov, Leiter der robotischen Urologie. Seit etwas mehr als einem Jahr bieten die Main-Kinzig-Kliniken als nur eines von fünf Krankenhäusern hessenweit roboterassistierte Operationen der neuesten DaVinci®-Generation in verschiedenen Bereichen an. In der Urologie betrifft das Operationen wie die Radikale Prostatektomie, das gesamte Spektrum der Nieren-Operationen sowie Operationen bei Blasensenkung und Inkontinenz.
„Akkurate Schnitte und Bewegungen, minimaler Blutverlust, schnelle Erholung und weniger Schmerzen sind die entscheidenden Vorteile der robotischen Chirurgie“, beschreibt der Leitende Oberarzt Dyakov. Insgesamt sind die Vorteile für Patienten enorm: Eine deutlich geringere Belastung bei komplizierten Operationen, weniger Schmerzen nach der OP, schnelle Erholung, größere Mobilität nach der OP, kleine Narben und somit sehr gute kosmetische Ergebnisse. Die dreidimensionale Sicht in den Körper sowie die präzise Bildgebung des DaVinci®-Gerätes ermöglichen eine perfekte Tiefenwahrnehmung und Orientierung im zu operierenden Bereich. Feinste Gewebestrukturen und Nerven können erkannt und somit auch geschont werden.
„Ich bin immer wieder überrascht, wie gut es den Patienten nach einer robotischen OP geht“, berichtet der erfahrene Urologe Dyakov, der alle DaVinci®-Operationen in der Urologie durchgeführt und begleitet hat. Die Patienten seien nach der OP deutlich mobiler, da sie meist keinen Schmerzkatheter und keine Drainagen benötigen. Bei Prostataentfernungen setze die Kontinenz früher ein. Insgesamt gebe es weniger Komplikationen, sodass die Patienten aufgrund des guten Wohlbefindens und Verlaufs die Klinik oft drei bis vier Tage eher verlassen könnten, so Dyakov.
„Mit dem DaVinci-X-System, ein Modell der neusten Generation, bieten wir den Patienten unserer Region eine höchstmögliche Qualität mit der höchsten technischen Ausstattung, die momentan weltweit möglich ist“, berichtet Dr. Andreas Schneider, Chefarzt der Klinik für Urologie und Kinderurologie. Doch selbst die beste Technik bringt nichts, wenn da nicht ein kompetentes OP-Team dahinter steht. „Ich bin sehr froh, dass wir mit Svetoslav Dyakov einen exzellenten Oberarzt im Team haben, der über eine große Expertise in der robotischen Chirurgie verfügt“, betont Chefarzt Dr. Schneider.
Zudem sei Dyakov ein Arzt, der sich strukturiert um die Ausbildung der Kollegen kümmere, so Schneider. Ein zweiter urologischer Operateur ist momentan in Ausbildung, ein dritter Gelnhäuser Urologe wird die Ausbildung in Kürze beginnen, die unter anderem im IRCAD Institut France an der Universität Straßburg stattfindet. Auch für junge Mediziner ist die robotische Chirurgie etwas Besonderes: „Unsere Assistenzärzte begleiten selbstverständlich auch die roboterassistierten Operationen“, erklärt Dyakov. „Da sich die Arbeit am Tisch einer DaVinci-Operation von einer nicht-roboterassistierten Operation unterscheidet, werden unsere Assistenzärzte speziell nach einem laparoskopischen Programm entsprechend der Standards der Europäischen Gesellschaft für Urologie ausgebildet.“
Wichtig zu wissen: Bei DaVinci handelt es sich um keinen selbständigen Roboter. Das System besteht aus einer Konsole, die der Chirurg bedient, sowie einer Operationseinheit. Die Bewegungen des Operateurs werden exakt auf die verschiedenen Operationsarme übertragen. Durch das dreidimensionale und zehnfach vergrößerte Bild des Operationsgebietes wird ein höchst präzises Arbeiten ermöglicht. Die Handbewegungen des Operateurs an der Konsole werden miniaturisiert und auf die Instrumente übertragen. Der Operateur hat zu jeder Zeit die direkte Kontrolle über sämtliche Bewegungen der Instrumente.
„Mit dieser Technik und unseren gut ausgebildeten Ärzten und Pflegern, die ebenfalls auf robotische Operationen spezialisiert sind, haben wir die Versorgung in unserer urologischen Klinik auf ein höchstes Niveau gebracht“, resümiert Dyakov und betont: „Nach 100 erfolgreichen Operationen wissen wir heute, wie wertvoll diese Anschaffung war und wie zufrieden wir und unsere Patienten tatsächlich sind.“ Somit ist die robotische Chirurgie sowohl für die Gelnhäuser Patienten als auch für die Mitarbeiter ein absoluter Gewinn.
Bei Fragen zum DaVinci®-Operationssystem können sich Interessierte an das Sekretariat der Klinik für Urologie und Kinderurologie wenden: Tel. 0 60 51/87-2884. (pm)+++