Rücksichtnahme Fehlanzeige: Vermüllung von Corona-Party-Hotspots

Freitag, 10.07.2020
von JOANA GIBBE
FRANKFURT AM MAIN - Seit geraumer Zeit versammeln sich gerade am Wochenende tausende Menschen an bestimmten Party-Hotspots in Frankfurt am Main, um trotz Corona ausgelassen zu feiern. Während Clubs und auch Bars weiter geschlossen sind, finden sich vor allem Jugendliche auf dem Opernplatz oder dem Hafenpark zusammen, „trinken Alkohol, flirten, feiern das Leben“, berichtet hessenschau.de. Sofern die Abstandsregelungen und Schutzmaßnahmen eingehalten werden, für die Stadt kein Problem – wären da nicht die Vermüllung, die Auseinandersetzungen und die Wildpinkler.
Von zersplitterten Glasflaschen, Müllbergen über die Lärmbelästigung bis hin zum Urinieren in der Öffentlichkeit, reichen die Rücksichtslosigkeiten der Feiernden. Für Umweltdezernentin Rosemarie Heilig und Ordnungsdezernent Markus Frank soll damit nun Schluss sein. Mit einer neuen Initiative soll zum Umdenken angeregt und das Problem unter Kontrolle gebracht werden.
Weitere Müllbehälter, verschärfte Jugendschutzkontrollen und zusätzliche Straßenreinigung sind dabei nur einige Ansätze des 10-Punkte-Plans. Auch weitere mobile Toiletten am Opernplatz werden seitens des städtischen Magistrats diskutiert. Während sich Heilig dafür ausspricht, wollen es andere den Feiernden aber nicht „noch bequemer machen“, so Hessenschau.
„Fast 100 Anzeigen wegen Wilpinkelns und 40 Knöllchen wegen Corona-Verstößen“ stellte die Stadtpolizei allein in den vergangenen zwei Wochenenden am Opernplatz aus. Dazu kamen „23 Platzverweise“ und „neun Müllsünder“, die erwischt wurden, heißt es weiter.
Im Hafenpark stellt nicht nur die Vermüllung ein Problem dar: „Es kommt des Öfteren zu alkoholbedingten Auseinandersetzungen. Die Polizei nimmt die Örtlichkeit daher mittlerweile in den Fokus“, teilt das Polizeipräsidium Frankfurt am Main mit. „Seit Anfang Juni zeigt die Frankfurter Polizei eine hohe Präsenz, jeweils zu Beginn der Abendstunden und setzt dabei auf offene Kommunikation und zielgerichtete Kontrollen. Mit fortschreitender Nachtzeit können ein gewisses Aggressionspotential und eine latente Respektlosigkeit gegenüber den Einsatzkräften festgestellt werden. Jugendliche zeigen sich provokant, Beleidigungen gegenüber den Beamten aus der anonymen Masse heraus nehmen dann zu.“ Dennoch setze die Polizei auf den Dialog und Maßnahmen werden „vor Ort aktiv erläutert“. 135 Platzverweise wurden bereits erteilt.
Statt zu Lasten von Anwohnern und Steuerzahlern zu feiern, appelliert auch Ordnungsdezernent Frank zu rücksichtsvollerem Verhalten, denn „dann können wir zeigen, dass in Coronazeiten Partys im öffentlichen Raum möglich sind“, zitiert FFH. +++