"Institut für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar“ mit Ehrenamtspreis ausgezeichnet

Mittwoch, 10.02.2021
HANAU - Der SPD-Bezirk Hessen-Süd hat am Donnerstagabend, 4. Februar, erstmals digital die Preisträgerinnen und Preisträger mit dem diesjährigen Ehrenamtspreis ausgezeichnet. Aufgrund der Corona-Regeln konnte eine festliche Veranstaltung vor Ort leider nicht stattfinden. Stattdessen wurde die Verleihung live auf dem Youtube-Kanal des SPD-Bezirks Hessen-Süd ausgestrahlt.
Laudatoren waren Kaweh Mansoori, der Vorsitzende des SPD-Bezirks Hessen-Süd und stellv. Vorsitzender der SPD Hessen, und Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden.
Thorsten Ehmann ist Träger des Einzelpreises, den Gruppenpreis erhielt das „Institut für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar“ aus Hanau.
Thorsten Ehmann wird für zwei seiner ehrenamtlichen Projekte ausgezeichnet. Er hat in seiner Heimatstadt Mühlheim den Natur- und Erlebnisgarten „Elsternest“ initiiert. Ziel des Elsternestes ist es, ein besseres Naturverständnis durch gemeinsame Naturerfahrung und Umweltbildung zu vermitteln und die Natur so vor allem für die heranwachsende Generation „erlebbar“ zu machen.
Das zweite Projekt, für das Thorsten Ehmann ausgezeichnet wird, ist sein Engagement im Bildungs- und Brunnenprojekt in Nouna, Burkina Faso. In Nouna war er federführend für den Erhalt eines örtlichen Brunnens zuständig und ermöglichte so den Einwohnerinnen und Einwohnern den Zugang zu sauberem Wasser.
Den Gruppenpreis nahm Ferdi Ilkhan für das „Institut für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar“ aus Hanau entgegen.
Der Verein ist ein Zusammenschluss von Angehörigen der Todesopfer des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020 in Hanau und Hanauer Ausländerbeiratsmitgliedern.
Gemeinsam wollen sie die Zivilcourage in der Gesellschaft bewusst fördern. Sie bieten den Opferangehörigen eine Plattform und wollen die Opfer des 19. Februars unvergessen machen. Die engagierten Familienangehörigen beweisen unglaubliche Stärke. Trotz all dem Schmerz und der Trauer, die sie durch den Tod ihrer Liebsten erleiden mussten, setzen sie sich für Zusammenhalt ein und appellieren an ihre Mitmenschen, sich von Hass abzugrenzen. Der Verein hat zudem eine Plattform geschaffen, sich gegenseitig zu stärken, gemeinsam zu weinen, gemeinsam zu lachen, aber auch gemeinsam für diese Gesellschaft etwas zu bewegen.
„Hauptaugenmerk des „Instituts für Toleranz und Zivilcourage – 19. Februar“ liegt heute in der Aufarbeitung der Taten vom 19. Februar 2020. Hierfür veranstaltet das Institut Lesungen und betreibt verschiedene Anti-Rassismus-Projekte“, so Kaweh Mansoori. „Gerade junge Menschen sollen damit erreicht werden. Denn Hass tötet und die Taten von Hanau sollen sich nie wiederholen.“ (pm) +++