Sanierung des Lindenau-Hallenbads liegt im Kosten- und Zeitrahmen
Donnerstag, 11.03.2021
HANAU - „Wir bleiben bisher im Kosten- und Zeitrahmen, das ist eine gute Nachricht.“ So fasst Bürgermeister Axel Weiss-Thiel das Ergebnis seiner Baustellen-Besichtigung im Lindenau-Bad zusammen, wo die Sanierung der Schwimmhalle in vollem Gange ist. Im Sommer 2022 soll der Badebetrieb in Großauheim wieder möglich sein. „Das ist eine schöne Perspektive für die Zeit, in der die Pandemie hoffentlich vorbei ist“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende der Hanau Bäder GmbH weiter.
Weiss-Thiel machte sich dieser Tage zusammen mit Hanaus Bäder-Geschäftsführer Uwe Weier, Architekt Matthias Marhöfer und Architektin Tanja Gamroth als Bauleiterin ein Bild vom Fortgang der Sanierungsarbeiten. Als weitere positive Nachricht von diesem Gespräch brachte Weiss-Thiel die Erkenntnis mit, dass bei den bisherigen ersten Abbrucharbeiten „weit weniger Schadstoffe im Baumaterial aus den 1970er Jahren vorhanden war, als wir zunächst befürchtet hatten.“
Die städtische Bädergesellschaft rechnet mit insgesamt knapp sechs Millionen Euro Sanierungs- und Umbaukosten – inklusive Erneuerung von Dusch- und Umkleideräumen. Das Land Hessen schießt für Becken und Technik eine Förderung von einer Millionen Euro dazu, so dass die Gesamtinvestition bei circa sieben Million Euro liegt.
Von der grundhaften Sanierung ist in diesem Jahr auch das Freibad betroffen, weil das gesamte Wasseraufbereitungssystem technisch erneuert wird. Daher stehen die Außenbecken erst 2022 wieder zur Verfügung. Die Technik stammt im Großen und Ganzen aus 1974, dem Entstehungsjahr des Bades. „Hier herrschte ebenso dringender Sanierungsbedarf wie an der schadhaften, teils undichten Betonkonstruktion im Beckenbereich, erläutert Geschäftsführer Weier.
So wird bis Mitte August demnächst der nächste große Sanierungsschritt darin bestehen, den Beton zu sanieren, ehe mit dem Neuaufbau begonnen werden kann. Notwendig ist vorher das Absägen des Beckenkopfs an Schwimmer- und Nichtschwimmer-Becken. Dabei werden rund 50 Zentimeter vom oberen Beckenrand abgetragen.
Zu den Neubauten gehören ab zweiter Jahreshälfte auch die Umkleide- und Sanitärräume. Dort sollen die Wege zum Becken „für den Gast klarer erkennbar werden und nicht mehr um einige Ecken führen“, wie Weier es beschreibt.
Die neue Technik wird vom Keller her aufgebaut. Sie trägt auch zur Energieeinsparung bei, wie Architekt Marhöfer beim Ortstermin erläuterte: Die warme Luft strömt nicht mehr von den gläsernen Außenwänden her in die Schwimmhalle und wird dort über Röhren an der Decke verteilt. Vielmehr verhält es sich künftig im Grunde umgekehrt: Die warme Luft gelangt durch Weitwurfdüsen nach oben, sinkt dann langsam nach unten ab, wird an der Gebäudeecke zum Spielplatz hin abgesaugt und wieder in den Kreislauf zurückgeführt. Weiter genutzt wird die sparsame, vom Bund geförderte LED-Beleuchtung in der Schwimmhalle.
Neu wird künftig die Eingangssituation im Lindenau-Bad sein: Auch wer ins Freibad will, wird durch das Foyer samt Cafeteria des Hallenbads geführt. Das Kassenhäuschen draußen entfällt. „Das alles vereinfacht Organisation und Kassenführung“, sagt Geschäftsführer Weier. (pm) +++