Luxusschwein trifft arme Sau: Mit Spendenaktion kenianisches Waisenhaus unterstützt

Samstag, 03.08.2019
von Gelnhäuser Neue Zeitung
LINSENGERICHT - Zum 40. Geburtstag gönnte sich die Altenhaßlauerin Nicole Schrempf eine Party. So weit, so normal. Dabei gab Schrempf ihrer Feier zum Wiegenfest einen besonderen Anstrich: schwarz und weiß. Und sammelte ganz nebenbei noch 500 Euro an Spenden für das Calvary Zion Children‘s Home in Kenia, dessen Arbeit die GNZ gemeinsam mit den Geislitzern Tanja Fischer und Rainer Frank unterstützt.
Für die Grundschullehrerin Nicole Schrempf läuft seit zwei Jahren der Versuch, nachhaltig zu leben. Keine grüne Spinnerei, wie sie findet, sondern mehr oder minder ein Befreiungsschlag von vielen überflüssigen Dingen. Darunter: Verpackungen. Inzwischen versucht Schrempf mit ihrer Familie weitestgehend verpackungsfrei zu leben. Einen ersten Versuch sieht man, als sie Vorräte, die sie von ihrer Schwester Kerstin Müller „geerbt“ hat, in Einmachgläser füllt. Müller macht sich demnächst auf nach Südafrika, ist aber schon vorher mit dem afrikanischen Kontinent in Kontakt gekommen: 2007 arbeitete Schrempfs Schwester ein einem ghanaischen Waisenhaus.
Für die Grundschullehrerin ist jedoch vor allem Kenia ein Land, mit dem sie eine gewisse Faszination verbindet. Als Kind hatte sie einige Bücher über das Land gelesen. Nun hat die 40-Jährige zu ihrem Geburtstag selbst für das Land gesammelt. Die Feier zu ihrem Wiegenfest im Geislitzer Sportlerheim stellte sie unter das Motto „black & white – schwarz und weiß“. Die Ansage galt nicht nur für den Dresscode des Abends, auch zwei Sparschweine hüllten sich in die vorgegebene Farbkombination: ein schwarzes und ein weißes – eine arme Sau und ein Luxusschwein. Während die Gäste das weiße Ferkel mit Geld zur Finanzierung der Feier füttern konnten, geht all jenes Geld, das sie in die schwarze Sau gesteckt haben, an das Calvary Zion Children‘s Home. Rund 500 Euro sind so für das Waisenhaus bei Mombasa zusammengekommen, das Tanja Fischer und Rainer Frank seit Jahren unterstützen. Das Paar kennen Nicole Schrempf und ihr Gatte Alexander schon seit Jahren, er war Trauzeuge der beiden Geislitzer.
Für Schrempf bedeutet nachhaltig zu leben auch, an Menschen zu denken, denen es materiell weniger gut geht. „Toll ist ja, dass das Waisenhaus sich ein stückweit mit seinem Garten selbst versorgen kann“, findet die Altenhaßlauerin.
Dass durch die Idee der Pädagogin nunmehr 500 Euro in die Arbeit des Waisenhauses fließen, dankten Tanja Fischer und Rainer Frank ihrer Freundin mit einer Kiste „Schützling“, einem Weißwein des rheinhessischen Weingutes Huppert. Mit dessen Verkauf unterstützt der Winzer dort das Calvary Zion Children‘s Home. 4 Euro pro Flasche gehen an das Waisenhaus. +++