Nachhaltigkeit hat viele Aspekte

Genuss aus der Heimat: Ein Jahr Marktplatz im Main-Kinzig-Forum

Auch Vizelandrätin Susanne Simmler kauft gern im Regionalladen „Marktplatz“ ein - Fotos: BWMK


Montag, 15.11.2021

GELNHAUSEN - Nachhaltig leben – was bedeutet das? Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Einer davon ist die Ernährung und damit auch Herstellung und Konsum von Lebensmitteln. Nachweislich ist es für Umwelt, Tier und Mensch besser, wenn Lebensmittel ökologisch erzeugt und in der Region vermarktet werden, wo auch Anbau oder Produktion erfolgen. Diesem Gedanken trägt der Marktplatz im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen Rechnung. Der liebenswerte kleine Markt im Eingangsbereich des Kreisgebäudes in der Barbarossa-Straße 24 wird seit einem Jahr vom BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig) betrieben.

„Wir freuen uns, im BWMK einen verlässlichen Partner gefunden zu haben“, betont Vizelandrätin und Umweltdezernentin Susanne Simmler. „Direktvermarktung ist ein wichtiges Thema im Main-Kinzig-Kreis und der Marktplatz ist eines der Aushängeschilder dafür. Nicht nur die Mitarbeiter im Main-Kinzig-Forum machen von dem Einkaufsangebot gerne Gebrauch.“

Nachhaltigkeit ist im Marktplatz in mehrfacher Hinsicht gegeben, denn er verknüpft den Aspekt der Direktvermarktung regionaler Lebensmittel mit dem sozialen Faktor: Im Team des Ladens arbeiten Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen.

Die Shiitake und Kräuterseitlinge stammen aus dem Anbau des Inklusionsbetriebs Grün und Grün in Altenhasslau

Die Shiitake und Kräuterseitlinge stammen aus dem Anbau des Inklusionsbetriebs Grün und Grün in Altenhasslau

„Es gehört zu den Kernaufgaben des BWMK, Teilhabe-Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen“, erläutert Projektleiter Dr. Christoph Heim. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen auch die beiden Unverpackt-Läden in Gelnhausen und Hanau, wo mittlerweile über 300 verschiedene Sorten an Lebensmitteln angeboten werden, die sich Kunden in mitgebrachte Behältnisse abfüllen können. Auf diese Weise wird viel Verpackungsmüll vermieden. Auch der Marktplatz im Main-Kinzig-Forum bietet eine kleine Unverpackt-Station, wo beispielsweise Frühstücksflocken, Hülsenfrüchte und Nüsse zur Auswahl stehen.

Das Haupt-Augenmerk liegt allerdings auf einem vielfältigen Sortiment an Lebensmitteln von lokalen Herstellern, mit denen das BWMK zusammenarbeitet. So stammt der Ziegenkäse von einem Hof in Schlüchtern-Gomfritz, Milchprodukte vom Weidenhof in Wächtersbach, es gibt lokale Wurstpezialitäten wie etwa Dexter-Salami, hausgemachte Nudeln, Liköre und vieles mehr. Selbstverständlich wird der Marktplatz auch vom Bioland-Hof in Marjoß beliefert, der ebenfalls zum BWMK gehört und Menschen mit Behinderungen Arbeit und Qualifizierung in der Landwirtschaft und Lebensmittel-Herstellung bietet. Von dort kommen handgefertigte Nudeln in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, deftige Hausmacher Wurst, Honig und frische Hühnereier – alles in Bio-Qualität. Kunden können sich sicher sein, dass die Nahrungsmittel nicht nur wertvoll sind, sondern auch das Tierwohl geachtet wird.

Susanne Simmler (Mitte) lässt sich vom Team des Marktplatzes über die Auswahl an frischem Gemüse informieren.

Susanne Simmler (Mitte) lässt sich vom Team des Marktplatzes über die Auswahl an frischem Gemüse informieren.

Seit einiger Zeit leben auf dem Hofgut Hühner und Hähne der Rasse „Coffee and Cream“. Das Federvieh zeichnet sich dadurch aus, dass neben den Legehennen auch die Hähne aufgezogen werden und später als Fleischhähnchen in den Verkauf gelangen. Darin unterscheidet sich das Bioland-Hofgut Marjoß von vielen anderen Betrieben, in denen die männlichen Küken nicht überleben dürfen.

Aber nicht nur die Bio-Eier sind bei den Besuchern des Marktplatzes sehr beliebt. Auch die frischen Edelpilze, Kräuter und Gemüse aus dem Anbau des Inklusionsbetriebs Grün&Grün in Linsengericht-Altenhaßlau sowie die Produkte des Obst- und Gemüsehofs Wurbs sind wahre Delikatessen und werden nach Auskunft des Marktplatz-Teams gern gekauft. Im Anbau des Gemüses sowie der Shiitake-Pilze und Kräuterseitlinge sind bei Grün&Grün Menschen mit Behinderungen aktiv und tragen einen unverzichtbaren Teil zum Arbeitserfolg bei.

Für die Kundschaft lässt sich das Marktplatz-Team immer wieder etwas einfallen: So werden auf Wunsch Präsentkörbe zusammengestellt, es gibt unterschiedliche Genuss-Pakete zu Anlässen wie Weihnachten oder Ostern, und am Wochenende meist hausgemachten Kuchen aus dem Café Lili Marleen in Gelnhausen. Der Marktplatz ist montags bis freitags jeweils von 9 bis 15 Uhr geöffnet. (pm)

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