Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

Wider das Vergessen: "Es ist unsere Pflicht, an die Gräuel zu erinnern"

Heute vor 77 Jahren haben Rote Armee-Soldaten das Konzentrationslager Auschwitz befreit. - Fotos: Stefanie Harth


Freitag, 28.01.2022

WIESBADEN / OSWIECIM - Am 27. Januar 1945 erreichten die Spitzen der Roten Armee das KZ Auschwitz-Birkenau. Im größten Vernichtungslager der Nationalsozialisten wurden mehr als eine Million Männer, Frauen und Kinder vergast, erschossen, erhängt und gefoltert. Heute ist Auschwitz das Synonym für den Holocaust, die Massenvernichtung der Juden.

Seit 1996 ist der Jahrestag der Befreiung – auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog – offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.

Mit Auschwitz hat das Grauen einen Namen bekommen.
Mit Auschwitz hat das Grauen einen Namen bekommen.
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).
Der Ort, wo das Unfassbare des Holocausts irgendwie fassbar wird.
Der Ort, wo das Unfassbare des Holocausts irgendwie fassbar wird.

Zum Gedenktag hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier gemahnt, jeder Form von Rechtsextremismus weiterhin entschieden entgegenzutreten. "Wir alle kennen die Bilder von der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Sie führen uns unmissverständlich vor Augen, welches Unheil das Dritte Reich über diesen Kontinent gebracht hat. Wie kein anderer Ort symbolisiert Auschwitz die Verbrechen und unfassbaren Gräueltaten der Nationalsozialisten", sagt der Regierungschef.

"Sie ermordeten systematisch Menschen, die anders dachten, lebten, liebten oder glaubten, als es ihre Ideologie zuließ. Deshalb ist es nicht nur heute, sondern auch an jedem anderen Tag unsere Pflicht, daran zu erinnern und frühzeitig Tendenzen entgegen zu treten, die diese Gräuel verharmlosen, leugnen oder solche Ideologien billigen. Wir sind mit den Gedanken bei den Opfern dieser Schreckensherrschaft und ihren Hinterbliebenen. Wir müssen die nachfolgenden Generationen stetig daran erinnern, wachsam zu bleiben und alles dafür zu tun, dass solche Taten nie wieder passieren."

Noch immer gebe es rechtsextremes Gedankengut in unserer Gesellschaft. "Es findet vor allem dort einen Nährboden, wo Menschen aufgrund der politischen Lage besonders verunsichert sind. Das Ziel, das Rechtsextreme verfolgen, ist allzu ersichtlich: noch mehr Unsicherheit zu schüren und damit zu versuchen, unseren Staat und unsere Demokratie zu erschüttern. Als Demokratinnen und Demokraten dürfen wir das nicht zulassen. Das ist die Lehre und Verantwortung aus unserer Geschichte", betonte Bouffier. (sh)

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