Oberbürgermeister Claus Kaminsky nimmt an jüdisch-christliche Gedenkfeier teil

Sonntag, 27.02.2022
HANAU - Als einen historischen Augenblick an einem für Hanau historischen Tag der Trauer, bezeichnete Oberbürgermeister Claus Kaminsky die jüdisch-christliche Gedenkfeier in der Wallonisch Niederländischen Kirche anlässlich der Terrornacht des 19. Februars. Er sei gerne an diesen Ort der religiösen Toleranz gekommen, um jener Intoleranz zu gedenken, die in Hanau vor zwei Jahren stattgefunden habe.
Tief bewegt waren die Besucher dieser besonderen Andacht. Es ist das erste Mal in Hanau, dass ein Rabbiner, ein katholischer und reformierter Pfarrer zusammenstehen und gemeinsam Worte des Erinnerns und der Zukunft formulieren. Dechant Weber sprach für die katholische Kirche St. Elisabeth: „Schwerter zu Pflugscharren bedeutet, dass wir das Feld der Zukunft immer wieder neu pflügen müssen, auf dem kein Platz für Hass und Gewalt sein darf.“
Rabbiner Steiman erinnerte daran, „dass der Unglaube den Menschen dazu verleitet, den Respekt vor den Geschöpfen Gottes zu verlieren.“ Steiman hob ebenfalls die eindrucksvollen jüdischen Synagogengesänge, vorgetragen durch Pfarrer Telder von der Wallonisch-Niederländischen Kirche hervor und betonte, dass dies keine Selbstverständlichkeit sei sondern gelungener und gelebter christlich-jüdischer Dialog. Die drei Geistlichen rückten näher, als das Hoffnungslied auf eine bessere Zukunft erklang: „Jerusalem, du goldene Stadt, Ziel unserer Wanderung.“ Alle waren sich in ihren Ansprachen einig, dass man sich die bisher erlebten, 400 Jahre des toleranten Miteinanders nicht nehmen lassen werde.
Veranstaltet wurde das Gedenken von der Jüdischen Gemeinde Hanau, der Wallonisch Niederländischen Kirche und der katholischen Pfarrei St. Elisabeth. (pm)