Erfahrungsbericht eines Reporters

K.N-Fotograf bringt Hilfsgüter für Ukraine und rettet Flüchtlinge

Elena Vasylewdka (59 Jahre) ist nicht mehr so gut zu Fuß. Nun konnte sie nach Deutschland gerettet werden. - Fotos: 5vision.media


Dienstag, 01.03.2022
von ANDREAS KÖHLER

UKRAINE / MKK - Reporter Andreas Köhler, der für KINZIG.NEWS und 5vision.media fotografiert, war vergangenes Wochenende an der polnisch-ukrainischen Grenze unterwegs. Ein Erfahrungsbericht des Gründauers.

Hinter mir liegt ein anstrengendes wie emotionales Wochenende. Samstagmittag habe ich meine Freunde Thorsten Kesselring und Christian Sommer zur polnisch-ukrainischen Grenze begleitet. Mit zwei vollgepackten Autos voller Hilfsgüter haben wir uns auf in das Krisengebiet gemacht.

Die Fahrt ging auch an Fotograf Andreas Köhler nicht spurlos vorbei - Foto: privat

Die Fahrt ging auch an Fotograf Andreas Köhler nicht spurlos vorbei - Foto: privat

Thorsten engagiert sich seit mehreren Jahren in der Ukraine und hilft bei Aufbau und Versorgung von Kinderheimen. Während dieser Tätigkeit lernte er Tatjana kennen, eine Ukrainerin, die bereits mehrfach in Deutschland gelebt hat. 

Flucht aus 250.000-Einwohner-Stadt

Vor kurzem musste sie zurück in die Ukraine. Jetzt ist sie auf der Flucht von Riwne an die polnische Grenze. Riwne ist eine Großstadt im Nordwesten der Ukraine mit etwa 250.000 Einwohnern. Von dort aus sind es knapp 180 km bis zur polnisch-ukrainischen Grenze. Wir wollen sie auf dem Rückweg mitnehmen, aus der Kriegsregion retten.

In Krakau trafen wir auf Wolfgang Ponto. Er ist Vorstandsvorsitzender von "H.O.P.E. we help children e.V.". Thorsten Kesselring ist im Namen von H.O.P.E unterwegs. Nach Angaben des Vereins, unterstützt dieser "die Eltern von schwerstverbrannten, krebskranken, lungenkranken, sowie voll pflegebedürftigen todkranken Kindern, mit der Lieferung von medizinischem Material und Geräten, spezieller Sondennahrung, Verbänden, Salben, Infusionssystemen, klinischer Bettwäsche, Unterweisungen in der Krankenpflege, Schulungen an Beatmungsgeräten usw..."

Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine

Hilfsgüter für die Menschen in der Ukraine

In der Nacht von Samstag auf Sonntag übernachteten wir in Polen. Sonntagmorgen machten wir uns dann auf zur ukrainischen Grenze und passierten mehrere Checkpoints der polnischen Polizei. Dann kamen wir endlich an, um unsere Hilfsgüter abzuladen und Tatjana einzusammeln. 

Doch vor Ort: Ernüchterung. Die Bekannte von Thorsten Kesselring hat es bisher nicht an die Grenze geschafft. Wie es nun weitergeht mit ihr? Unklar.

Flüchtlinge gerettet

Doch die Fahrt war nicht umsonst. Wir haben die Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Und wir haben mehrere andere Flüchtlinge mitgenommen. Eine von ihnen, Elena Vasylewdka (59 Jahre), sie sitzt im Rollstuhl.  Auch ihre Nichte Dascha Samborska (16 Jahre) und zwei weitere Frauen haben wir mit nach Deutschland genommen. Im zweiten Auto haben wir drei Flüchtlinge aus Afghanistan in Sicherheit gebracht. Sie haben in der Ukraine in einem Krankenhaus gearbeitet.

Am frühen Montagmorgen sind wir wieder in Hessen angekommen und erholen uns nun von den Strapazen. Wie es mit den Geflüchteten weitergeht, ist derzeit unklar. Thorsten Kesselring steht mit Thorsten Stolz, dem Landrat des Main-Kinzig-Kreises, in engem Kontakt.

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 833 712
    E-Mail: redaktion@kinzig.news
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 833 711
    E-Mail: vertrieb@kinzig.news
    Kinzig.Termine