Viele Flieger heben nicht ab

Flughafen Frankfurt: Sicherheitsdienstleister streiken am Dienstag

Am Frankfurter Flughafen stehen am Dienstag die Zeichen auf Streik. - Symbolbild: KN/Tobias Rehbein


Dienstag, 15.03.2022

FRANKFURT AM MAIN - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, die am Flughafen Frankfurt unter anderem in der Fluggastkontrolle und in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind, zum Streik am Dienstag aufgerufen. Der Streik hat um 2:00 Uhr begonnen und soll um 23:00 Uhr enden.

"Infolgedessen wird es zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugbetrieb kommen. Die Sicherheitskontrollen außerhalb des Transitbereichs werden geschlossen sein. Fluggäste, die ihre Reise in Frankfurt beginnen, werden während der gesamten Streikdauer keine Möglichkeiten haben, ihren Flug zu erreichen. Fraport bittet alle Passagiere, die ihren Flug von Frankfurt aus starten möchten, von der Anreise zum Flughafen abzusehen. Betroffene Fluggäste wenden sich für weitere Informationen bitte an die jeweilige Airline oder den Reiseveranstalter", heißt es seitens der Fraport.

Umsteigeprozesse im Transitbereich könnten während der Streikdauer weitgehend stattfinden. Allerdings könne es auch hier zu Beeinträchtigungen und Verzögerungen kommen.

Wie die Verdi mitteilt, konnte in den bisher drei Verhandlungsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS).

"Die Arbeitgeber haben zwar ein Angebot unterbreitet, das aber in den letzten Verhandlungen nicht erhöht wurde. Damit bleibt es bei dem unzureichenden Angebot aus den beiden ersten Verhandlungen, das in keiner Weise die Preisentwicklung aufgreift und Nullmonate vorsieht", heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Dieses Angebot habe bereits Ende Februar zu Protesten und Streiks der Beschäftigten geführt.

"Arbeit muss finanziell attraktiv bleiben"


"Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte muss finanziell attraktiv bleiben, damit die dringend benötigten Fachkräfte gewonnen werden können. In Frankfurt werden aktuell mindestens 150 Fachkräfte benötigt, um die Kontrolle der Fluggäste in einer angemessenen Zeit vornehmen zu können und um lange Warteschlangen zu vermeiden. Deshalb muss der Lohn um mindestens um einen Euro angehoben werden. Das Arbeitgeberangebot liegt weit unter der Forderung der Beschäftigten. Außerdem wollen die Arbeitgeber Nullmonate durchsetzen", kritisiert Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper. "Schon jetzt gibt es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die bereit sind, rund um die Uhr, an Wochenenden und an Feiertagen äußerst flexibel am Flughafen zu arbeiten."

Fraport: "Bitte nicht auf dem Rücken der Passagiere"


„Selbstverständlich respektieren wir das Streikrecht der Beschäftigten der Sicherheitsdienstleister. Allerdings haben wir kein Verständnis für einen derart umfassenden Streik, der auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen wird. Wir appellieren an die Tarifpartner an den Verhandlungstisch zurückzukehren und gemeinsam eine einvernehmliche Lösung zu finden“, so ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. „Die Luftfahrtbranche ist aktuell aufgrund der Pandemie sowie dem russischen Angriff auf die Ukraine stark getroffen. Ein solcher Streik ist eine zusätzliche und vor allem unverhältnismäßige Belastung. Wir bitten alle Betroffenen um Verständnis.“

Die Tarifverhandlungen werden am 16. und 17. März in Berlin fortgesetzt. (pm/sh)

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