STEINAU A. D. STRASSE

Die "Immobilienretter" der Grimm-Stadt: Ältestes Fachwerkhaus Steinaus versteigert

Wahl-Steinauer Rosemarie Erbert-Müller und Heinrich Becker haben das 500 Jahre alte Fachwerkhaus erstanden. - Fotos: Joana Gibbe


Dienstag, 08.10.2019
von Lena Eberhardt

STEINAU A. D. STRASSE - Fast 500 Jahre lang befand sich das Haus Nummer 31 in der "Brüder-Grimm-Straße" im Familienbesitz und hat neben Kriegen, Reformation und den Gebrüdern Grimm einiges miterlebt. Als Kulturdenkmal beherbergte das Anwesen über viele Jahre hinweg ein privates Museum und ist das älteste Haus der Stadt. Nun wurde vor wenigen Tagen das Gebäude auf dem Amtsgericht in Steinau versteigert. Trotz erheblicher Mängel und dem geschätzten Wert des Fachwerkhauses auf gerade einmal 0 Euro, erhielt ein mutiges Ehepaar aus Steinau den Zuschlag.

Hausschwamm im Keller, Holzwürmer in den Balken oder verrußte Decken durch einen Brand  - in dem Fachwerkhaus in der Brüder-Grimm-Straße haben sich Wahl-Steinauerin Rosemarie Erbert-Müller und ihr Mann Heinrich Becker auf den ersten Blick verliebt und einiges vorgenommen: vor kurzem wurde das altehrwürdige Haus zur Versteigerung ausgeschrieben. Obwohl ein Experte das Anwesen auf zunächst 67.000 Euro schätzte, wurde aufgrund der vielen Mängel der Schätzpreis immer niedriger, sodass am Ende das Haus auf 0 Euro beurteilt wurde. 

Davon ließ sich das Ehepaar aber nicht abschrecken. Die beiden setzten sich gegenüber 14 weiteren Mitbietern durch und erstanden das Gebäude für 35.000 Euro. Geplant ist nun eine umfangreiche Renovierung und Sanierung: "Das Häuschen hat es verdient. Es wäre schade es verkommen zu lassen. Denn nun kann dem Gebäude neues Leben eingehaucht werden", betonte Rosemarie Erbert-Müller. Auf 400 Quadratmeter verteilt auf drei Stockwerke sollen insgesamt drei Wohnungen entstehen. Zuvor muss jedoch nicht nur der Hausschwamm und der Holzwurm vertrieben werden, auch das Dach und die komplette rechte Fassade werden erneuert. "Altes zu erhalten - das motiviert und spornt uns an. Wir arbeiten dabei als ein Team. Das verbindet", erzählt Heinrich Becker.

Dabei ist die "Nummer 31" nicht das erste Haus in Steinau, dass sich in die liebevollen Hände des Ehepaares begibt. Vor wenigen Jahren hat das Paar das Haus Nummer 17 ebenfalls in der Brüder-Grimm-Straße vor dem Abriss gerettet. Heute befinden sich dort Wohnungen und im Erdgeschoss eine Vinothek. +++ 

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