LONDON

Nico Kurz überragt bei der Darts-Weltmeisterschaft

Nico Kurz steht in Runde zwei bei der Darts-WM - picture alliance / Sven Simon


Mittwoch, 18.12.2019
von Tino Weingarten

LONDON - Wie ein alter Hase hat der aus Nidderau stammende Nico Kurz die zweite Runde bei der Darts-Weltmeisterschaft erreicht. Gegen den Briten James Wilson setzte sich der Deutsche klar und deutlich mit 3:1 nach Sätzen durch. In der nächsten Runde im Ally Pally trifft der 22-jährige Kurz auf den Briten Joe Cullen.


Auf der einen Seite ein abgezockter, langjähriger Profi, auf der anderen ein WM-Debütant. Jedoch trat am Mittwochabend der WM-Debütant auf wie ein langjähriger Profi. Nico Kurz zeigte bei seiner Premiere im Ally Pally, was in ihm steckt, ließt dem Weltranglisten-36. keine Chance. Kurz grinste nach den Sätzen und da hatte er auch allen Grund zu, denn mit einem 3:0 feierte der Nidderauer einen starken Auftakt.

Im ersten Satz gingen alle drei Legs an Kurz. Sein Kontrahent James Wilson streute viele Fehler auf das Doppel ein, während der 22-Jährige eine starke Quote aufweisen konnte und von fünf Versuchen drei im Feld platzierte. Lediglich im zweiten Satz hatte auch Kurz einen Wackler, den der erfahrene Wilson aber nur zum 1:2 nach Legs nutzen konnte. "Double trouble" nannten es die Kommentatoren während des insgesamt vierten Legs im zweiten Satz, denn Wilson schaffte es in 15 Versuchen nicht, zum 2:2 auszugleichen.

Das Geschenk nahm Kurz an, stellte auf 2:0 und startete mit einer 180 in den dritten Satz. Seine zweite 180er und kurze Zeit später hatte der Deutsche das gesamte Ally Pally hinter sich, denn beinahe wäre ihm auch noch ein Neun-Darter geglückt, also die 501 mit neun Pfeilen auf 0 zu bringen. Die Doppel-Zwölf gelang ihm jedoch nicht, also musste es eben der zehnte Dart sein, der ihm auch einen guten Start in den dritten Satz bescherte.

Der 47-jährige Wilson holte sich jedoch trotz des Starts den dritten Satz, verkürzte auf 1:2 und erhöhte damit den Druck auf den Neuling. Nun begann auch Kurz mit kleineren Fehlern, die Wilson jedoch selten auszunutzen wusste. So marschierte Nico Kurz im vierten Satz mit 3:0-Legs in die zweite Runde, in der er auf Joe Cullen trifft. "Das Publikum war unglaublich. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Spiel, James Wilson war nicht so gut drin heute", sagte Kurz nach seinem Auftakt.


Die Dartscheibe war lange Zeit uninteressant

Es ist spannend, welcher Weg den Hanauer Kurz ins Ally Pally führte. Erst seit fünf Jahren hat der Darts für sich entdeckt, gewann in diesem Jahr die deutsche Super League und bekam dadurch einen Startplatz für die Weltmeisterschaft. Auf der großen Bühne des Dart-Sports legte er dann einen lockeren Auftritt hin. Von Lampenfieber nicht den Hauch einer Spur.

Zur Musik von Opus' Hit "Live is life" betrat Kurz die Bühne. Einen Spitznamen wie Phil "The Power" Taylor oder Michael "Mighty Mike" van Gerwen hat Nico Kurz noch nicht. Mit dem Auftritt bei der Weltmeisterschaft ist der Startschuss für eine vielversprechende Karriere jedoch gefallen - und da dürfte auch der passende Spitzname nicht mehr weit sein. +++

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