In Gelnhausen ist kein Platz für Hass: Einstimmige Resolution gegen Rechtsextremismus

Donnerstag, 19.12.2019
von Joana Gibbe/PM
GELNHAUSEN - Die Gelnhäuser Stadtverordneten setzte am Mittwochabend ein ganz klares Zeichen. Einstimmig beschlossen sie eine Resolution gegen Rechtsextremismus. Dabei übernahmen sie 1:1 einen Offenen Brief von Alexander Schopbach und Julia Hott, Gründer des Gelnhäuser Bündnisses “Kein Platz für Hass”. Mit ihrem Brief reagierten die Beiden auf wiederholte flächendeckende Schmierereien von Hakenkreuzen und verfassungsfeindlichen Symbolen im gesamten Kernstadtgebiet- an Wohnhäusern, Garagen, Geschäften, historischen Gebäuden und Schulen. Unter anderem betroffen war die Philipp-Reis-Schule, die umgehend eine deutliche Antwort fand: Die Schüler*innen gestalteten ein eindrucksvolles Plakat zum Zeichen für Vielfalt, Offenheit, Miteinander und gegen Ausgrenzung. Zudem verurteilten die Gelnhäuser Kirchengemeinden die widerlichen Schmierereien aufs Schärfste.
Der Stadtverordnete Bernd Wietzorek initiierte die parteiübergreifende Resolution der Stadtverordnetenversammlung auf Grundlage des Offenen Briefes. Julia Hott und Alex Schopbach bedanken sich für die Courage der Mandatsträger, sich ihrem Appell anzuschließen, so wie es in der Resolution formuliert ist: “Lasst uns uns den Nazis offensiv entgegen stellen, im Büro, im Sportverein, im Freundeskreis, im Alltag.” Weiterhin heißt es in der Resolution: “Bagatellisieren wir nicht länger rechte Sprüche, Schmierereien und grenzwertige Sympathiebekundungen für AfD und Co. Verniedlichen wir- auch im politischen Raum- parteiübergreifend nicht länger populistische Parolen und Aktionen aus falscher Scheu vor Konfrontationen, die womöglich Wählerstimmen kosten könnten. Lasst uns konsequent und nachhaltig gegen Rechts aufstehen, damit sich Geschichte nicht wiederholt!” Auch das Rathaus reagierte umgehend, wie Bürgermeister Glöckner heute Abend berichtete, und hat bereits in spezielle Reinigungsmaschinen investiert. Der Rathauschef appellierte an die Bürger*innen künftige Schmierereien umgehend der Verwaltung zu melden.
Das Bündnis “Kein Platz für Hass” wird sich auch weiterhin für die freiheitlich-demokratischen Grundwerte stark machen und sich gegen jegliche Angriffe von Rechts wehren. Alle Bürger*innen, die sich dem Bündnis anschließen möchten, können sich direkt an Alex Schopbach und Julia Hott per Mail unter keinplatzfuerhass@gmx.net wenden. Die Beiden halten an ihrem Appell fest, weil sie nicht das zurück haben wollen, was 1945 zum Glück für immer beendet wurde. Für diese Haltung erhielten sie in den vergangenen Tagen starken Rückhalt aus der Gelnhäuser Bürgerschaft. “Den Nazis sagen wir: Zeigt endlich im Tageslicht Euer Gesicht, statt nachts feige durch die Straßen zu ziehen und stellt Euch den Bürger*innen dieser Stadt!”, so Julia Hott und Alex Schopbach.
+++