FRANKFURT AM MAIN

Corona-Ausbruch nach Gottesdienst: Jetzt äußert sich die Gemeinde - Ohne Masken gesungen

Nach einem Gottesdienst in der Kirchengemeinde vor gut zwei Wochen sind mehr als 100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. - Foto: picture alliance/dpa/ Arne Dedert


Montag, 25.05.2020
von MORITZ PAPPERT

FRANKFURT AM MAIN - Bei einem Gottesdienst in einer Frankfurter Baptisten-Kirche sollen sich bislang 107 Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben (wir berichteten). Darunter auch einige Personen aus Hanau. Nun äußert sich die Baptisten-Gemeinde auf ihrer Homepage. Offenbar wurde ohne Masken gesungen.

"Rückblickend kann gesagt werden, dass bei der Versammlung separate und kontrollierte Ein- und Ausgänge genutzt wurden, entsprechende Hinweisschilder angebracht waren, ausreichende Desinfektionsmittel zur Verfügung standen und der Abstand von 1,5 m eingehalten wurde. Im Nachhinein betrachtet wäre es für uns angebracht, beim Gottesdienst Mund-Nasen-Schutz-Bedeckungen zu tragen und auf den gemeinsamen Gesang zu verzichten", schreibt die Gemeinde auf ihrer Homepage.

"Da es in der Gemeinde viele Familien mit fünf und mehr Kindern gibt, nimmt die Anzahl der Ansteckungen zu Hause weiter zu. Die Betroffenen sind in häuslicher Quarantäne. Nach Bekanntwerden der Infektion wurden die Gottesdienste sogleich in das Online-Format überführt. Die Online-Gottesdienste sind für alle über unsere Homepage zugänglich", so die Gemeinde weiter.

Vereinsvorsitzender auf Intensivstation

Religiöse Versammlungen sind in Hessen seit dem 1. Mai unter Auflagen wieder erlaubt. Eine Maskenpflicht gibt es jedoch nicht. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) fordert Aufklärung: "Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch auf Klarheit, sie verlangen Antworten auf ihre berechtigten Fragen. In Zeiten wie diesen sind klare und transparente Informationen von Nöten, alles andere beschädigt die Glaubwürdigkeit politischen Handelns. "

Wie die Gemeinde mitteilt, ist wohl auch der Vereinsvorsitzende erkrankt. "In der entstandenen schwierigen Situation stehen wir in Austausch mit den Gesundheitsbehörden. Wir bitten um Verständnis, dass der Vereinsvorstand in der aktuellen Lage eingeschränkt reaktionsfähig ist, da der Vereinsvorsitzende sich im kritischen Zustand auf der Intensivstation befindet und der Stellvertreter ebenfalls erkrankt ist." +++

Neues Beliebtes
    Kontakt
    Kinzig.News Redaktion:
    Telefon:06051 88770 230
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.News Vertrieb:
    Telefon:06051 88770 180
    E-Mail: [email protected]
    Kinzig.Termine