MAIN-KINZIG-KREIS

Freibäder dürfen wieder öffnen: Viele Bäder benötigen noch Vorlaufzeit

Symbolbild


Donnerstag, 11.06.2020
von Moritz Pappert/ PM

MAIN-KINZIG-KREIS - Ministerpräsident Volker Bouffier hat am Mittwoch bekannt gegeben: Freibäder und Badeseen dürfen ab 15. Juni wieder öffnen. Das heißt aber nicht, dass auch am Montag direkt alle Freibäder offen sind. Die meisten benötigen noch etwas Vorlaufzeit. Einige Kommunen wissen noch nicht, wann sie ihre Freibäder tatsächlich öffnen.

"Wir öffnen voraussichtlich am 1. Juli. Wir benötigen ein bisschen Vorlaufzeit, da ein Hygienekonzept erstellt werden muss, die Zugänge und Abgänge der Besucher geplant werden müssen und das Wasser beheizt wird", erklärt Bad Orbs Bürgermeister Roland Weiß. 

Die Stadt Wächtersbach und Langenselbold haben noch keinen konkreten Termin zur Öffnung der Freibäder. Ähnlich sieht es auch in Steinau an der Straße aus. "Da wir noch keine Hygienevorgaben bekommen haben, müssen wir abwarten und dann entscheiden, ob diese umsetzbar sind, oder nicht", erklärt Steinaus Hauptamtsleiter Horst Schmidt.

Öffnung zum Beginn der Sommerferien in Hanau

Mitte April hatte Hanaus Bürgermeister Axel Weiss-Thiel nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechendem Corona-Pandemieverlauf doch noch eine Freibadsaison möglich sei und das draußen Schwimmen 2020 nicht ganz ausfalle, wie zunächst befürchtet. "Dank der in Hessen neu geltenden Lockerungen infolge weniger gewordener Covid-19-Neuinfektionen können wir die Öffnung bis zum Beginn der Sommerferien vorbereiten", sagt er.

Da lange ungewiss war, ob und wann in Hessen Freibäder wieder öffnen dürfen, hatte die Bäder-Gesellschaft die Freibad-Becken im Winter-Zustand belassen. Das diente auch dazu, womöglich unnötige Kosten durch Vorbereitungsarbeiten zu vermeiden. Zudem ging ab Anfang Mai die Hälfte der 40 Bäderbeschäftigten in Kurzarbeit, ein weiteres Dutzend baute Überstunden und Urlaub ab. Das ändert sich wegen der Öffnung nun schlagartig. Bäder-Geschäftsführer Uwe Weier holt die Bäderbeschäftigten wieder an Bord. Er sagt: "Wir arbeiten ab sofort mit Hochdruck daran, für unsere Badegäste startklar zu sein."

Es gelten die bekannten Abstandsregeln. Auf den Liegewiesen gilt laut Landesverordnung ein Abstandsgebot, nach dem pro Badegast fünf Quadratmeter berechnet werden. "Das heißt, dass wir täglich maximal 1.000 bis 1.500 Badegäste im jeweiligen Freibad gleichzeitig verkraften können", erläutert Weier.

Foto: Tobias Rehbein

Foto: Tobias Rehbein

Viel Vorbereitung nötig

Bis es jedoch soweit ist, sind in den Freibädern einige Vorbereitungen nötig: Das Wasser, das über den Winter zum Wahren der Beckenstatik nicht abgelassen wurde, ist über zwei bis drei Tage abzulassen-. Es folgen Reinigung der Becken und gegebenenfalls kleine Ausbesserungsarbeiten, das dauert ungefähr ein bis zwei Wochen. Ebenso ist eine Woche für das Befüllen mit frischem Wasser zu veranschlagen, das sich in den Folgetagen dank der Sonne und dem Beheizen der Freibäder erwärmen muss. Vorgeschrieben ist sodann, dass das Badewasser noch vom Hygieneinstitut beprobt werden muss. "In Corona-Zeiten gilt das erst recht", unterstreicht Weier.

Somit braucht die Bäder-Gesellschaft insgesamt mindestens drei Wochen, bis der Freibad-Betrieb losgehen kann. "In welcher Reihenfolge wir welches Bad öffnen, müssen wir vom Ablauf der Vorbereitungsarbeiten abhängig machen", sagt Weier.

Fest steht, dass verstärkter Sicherheits- und Reinigungsaufwand anfällt, um den Badebetrieb zu ermöglichen. So kontrollieren Security-Kräfte an den meist zwei geöffneten Kassen mit, damit an heißen Tagen nicht zu viele Badegäste auf dem Gelände sind, ebenso die per Aufkleber erkennbaren Abstände von 1,5 Metern in der Warteschlange am Eingang. Die Reinigungsintervalle sind kürzer als vor Corona, ohne dass Badegäste deswegen zwischendurch das Gelände verlassen müssen.

"Mit dem zu erwartenden Angebot in unseren Bädern nähern wir uns zwar dem Normalbetrieb vor Corona an. Aber das darf uns nicht zum Leichtsinn im Umgang mit dem Covid-19-Virus verleiten. Darauf werden die Bäderbeschäftigten mit der gebotenen Strenge achten", betont Bürgermeister Weiss-Thiel als Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen Gesellschaft abschließend. +++

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