Volle Schulbusse - Verkehrsverbund will nachsteuern

Donnerstag, 11.06.2020
von HANS-HUBERTUS BRAUNE
HANAU - Zu Stoßzeiten sind insbesondere Schulbusse vollbesetzt, einige Fahrgäste müssen stehen. Die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln können dann oftmals nicht eingehalten werden. Allerdings: Im öffentlichen Nahverkehr gibt es Ausnahmen von der Abstandsregel. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes hingegen ist Pflicht.
"Dem RMV und seinen Partnern ist selbstverständlich daran gelegen, einen passgenauen Schülerverkehr für die rund 1.500 Schulen im RMV-Gebiet zu fahren. Die Schulzeiten werden von den Schulen grundsätzlich individuell geregelt. Seitdem die Länder nach den coronabedingten Schulschließungen wieder schrittweise zu einem eingeschränktem Schulbetrieb zurückkehren, sind vielfältige Unterrichtskonzepte entstanden, die sich von Schule zu Schule unterscheiden und in den vergangenen Wochen teilweise mehrfach angepasst wurden, um den aktuellen Bedingungen Rechnung zu tragen", schreibt der Rhein-Main-Vervekrsverbund auf Anfrage von KINZIG.NEWS.
Konkret in Bussen von Hanau nach Bruchköbel zu den dortigen Schulen wurde der Redaktion von KINZIG.NEWS von überfüllten Bussen erzählt.
"Obwohl aufgrund der unterschiedlichen Konzepte an den einzelnen Schultagen aktuell nur ein Bruchteil der sonst fahrenden Schüler den ÖPNV nutzt, fahren wir auf allen regionalen Linien den vollen Schulfahrplan inklusive etwaiger Gelenk- und Verstärkerbusse. Zudem führen unsere Partner stichprobenartig Betriebsbeobachtungen durch, um bei regelmäßig zu vollen Bussen wenn möglich nachzusteuern", erklärt der RMV. Zudem bittet der Verkehrsverbund, sich auch die Alternativmöglichkeiten vor Ort anzuschauen. Im konkreten Beispiel ginge es mit der Linie 10 und der Regionalbahn RB49 zum Bahnhof nach Bruchköbel.
Seit dem 27. April ist es in Hessen Pflicht, eine Mund-Nase-Bedeckung in Bussen und Bahnen zu tragen. Neben Alltagsmasken aus Stoff und einfachen OP-Masken können Fahrgäste alternativ auch Schals oder Tücher hierfür nutzen. Von der Pflicht ausgenommen sind Kinder unter 6 Jahren und Personen, die mit einem Attest nachweisen können, dass sie aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen dürfen.
Masken und Kontrollen
Der RMV bietet seinen Fahrgästen zudem Stoffmasken an, die waschbar sind und so auch die Umwelt entlasten. Das Tragen der Mund- und Nasenschutzmasken werde kontrolliert. Nach bisherigen Beobachtungen verhält sich der allergrößte Teil der Fahrgäste rücksichtsvoll und bedeckt in den Fahrzeugen Mund und Nase. Jene wenigen Fahrgäste, die ohne Bedeckung im ÖPNV unterwegs sind und kein entsprechendes Attest dabei haben, werden vom Fahrpersonal zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung aufgefordert. Zudem weist der RMV darauf hin, dass die Verkehrsunternehmen bei absolut uneinsichtigen Fahrgästen auch von ihrem Hausrecht Gebrauch machen können. +++