Brüder Grimm Festspiele stehen unter der Überschrift "Täuschung"

Samstag, 06.05.2023
HANAU - Nur noch wenige Tage, bis die Märchenwelt der Brüder Grimm im Amphitheater wieder zum Leben erweckt wird.
Vom 12. Mai an und bis zum 30. Juli bieten die Brüder Grimm Festspiele in Hanau ein spannendes Programm mit Aufführungen von “Aschenputtel“, “Hase und Igel“, “Hans im Glück“ und in der Reihe Grimm Zeitgenossen die Komödie “Tartuffe“ von Molière.
Dass sich das Publikum ebenso wie Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky auf diese erste Spielzeit ohne den Schatten der Pandemie freut, zeigen nach seinen Worten die guten Vorverkaufszahlen, die erfreulicherweise wieder das Niveau von 2019 erreicht haben. „Um uns allen die Wartezeit zu verkürzen, gibt es in diesem Jahr erstmals die Hanauer Märchenwochen, die überall in der Stadt auf die 39. Spielzeit der traditionsreichen Festspiele einstimmen“, so Kaminsky.
Marie Luise Marjan ist wieder Märchenbotschafterin
Dass die Festspiele auch in diesem Jahr von prominenter Seite Unterstützung erhalten, freut Hanaus OB nach eigenen Worten sehr: die beliebte Schauspielerin Marie Luise Marjan konnte erneut für die Aufgabe der Märchenbotschafterin der Brüder-Grimm-Stadt gewonnen werden. „In dieser Funktion wird sie wieder für Veranstaltungsreihe im Zeichen unseres berühmten Brüder-Paares werben.“ Marjan will als Märchenbotschafterin das Publikum an ihrer eigenen Begeisterung für die wunderbare Traumwelt teilhaben lassen und wird in dieser Funktion auch an der Premiere von „Aschenputtel“ am 12. Mai teilnehmen.
Auch in diesem Jahr haben sich die Festspiele hohe Ziele gesetzt, mit zwei Uraufführungen, die in Hanau ihre Weltpremiere feiern können. „Wir sind sehr stolz, dass wir auch in diesem Jahr wieder hochkarätige Autoren und Komponisten engagieren konnten, die den Märchenstoff von „Hase und Igel“ und „Hans im Glück“ exklusiv für die Festspiele neu interpretiert haben,“ sagt Intendant Frank-Lorenz Engel.
„Das Publikum kann sich auf unterhaltsame und moderne Inszenierungen der Grimm’schen Märchen freuen, die die traditionellen Geschichten des Hanauer Brüderpaares mit zeitgenössischen Themen wie dem diesjährigen Schwerpunktthema „Täuschung“ kombinieren und erlebbar machen,“ so Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der die Festspiele seit vielen Jahren umfangreich fördert.
Vielfaltiger Spielplan
Am 12. Mai 2023 starten die
Festspiele mit dem Musical "Aschenputtel" unter der Regie des
renommierten Choreographen Bart De Clerq. Die Produktion wurde 2014
uraufgeführt und präsentiert sich nun mit einer komplett neuen Besetzung
und Choreographie. Prinz Benedikt wird in dem Musical von einer
bezaubernden Schönheit im strahlenden Ballkleid getäuscht und kann nicht
ahnen, dass sich dahinter das Aschenputtel verbirgt. Die Titelrolle
spielt Myriam Akhoundov in ihrem ersten Engagement bei den Festspielen
und Publikumsliebling Soufjan Ibrahim übernimmt die Rolle des Prinzen
Benedikt. Zuletzt waren beide waren noch in der erfolgreichen
bundesweiten Musicaltournee von „Fack Ju Göhte“ zu sehen.
In der
Reihe "Grimm Zeitgenossen" wird in diesem Jahr Molières Komödie
"Tartuffe" unter der Regie des Intendanten Frank-Lorenz Engel
aufgeführt. Das Stück dreht sich um Tartuffe (Dieter Gring), der einen
spirituellen Guru vortäuscht, in Wahrheit aber die Frau und das Vermögen
seines Gastgebers Orgon (Christopher Krieg) begehrt. Die Inszenierung
spielt auf das aktuelle Phänomen von Influencern und Life Coaches auf
Social Media an, die eine Botschaft der Selbsthilfe oder der
persönlichen Entwicklung verkünden. Dabei sind sie aber oftmals mehr
daran interessiert, ihre eigene Berühmtheit und ihr Einkommen zu
steigern, als wirklich wertvolle Informationen oder Ratschläge zu geben.
Am
3. Juni 2023 feiert das Familienstück mit Musik "Hase und Igel" seine
Premiere. Die Neuinterpretation des Märchens stammt vom
stellvertretenden künstlerischen Leiter der Festspiele, Jan Radermacher,
und setzt sich mit der Herausforderung auseinander, wie man sich selbst
treu bleiben kann, während man seine Schwächen und Stärken akzeptiert.
Mit Hilfe der Igelin Clementine täuscht der Igel Thaddäus den Hasen
Konrad, dem es dadurch unmöglich wird, den Wettlauf zu gewinnen.
Tierischen Spaß bieten unter anderem Fabian Baecker als Igel und
Maximilian Gehrlinger als Hase.
Am 10. Juni 2023 findet die
Premiere der Uraufführung „Hans im Glück“ unter der Regie von Nina
Pichler statt. Das Buch stammt von Stephan Lack. Hans wird vermeintlich
von allen getäuscht, die ihm dubiose Tauschgeschäfte vorschlagen. Für
den sanftmütigen Lebenskünstler lässt sich wahres Glück nicht in
Reichtum, Macht oder Besitz messen, sondern entsteht nur aus dem Moment
heraus. Als Hans sehen wir Michael Berres, der zum ersten Mal auf der
Bühne in Hanau zu sehen ist. An seiner Seite gibt Larissa Grosenick ihr
Debüt als Räuberhauptfrau Jule.
Aufgrund des großen Erfolgs in der letzten Spielzeit nehmen die Festspiele in der Wallonischen Ruine die Inszenierung "Das kunstseidene Mädchen" unter der Regie von Leonie Rebentisch wieder auf. Der Monolog erzählt die Geschichte von Doris, die Anfang der 30er Jahre in ihrer blauäugigen Erwartung enttäuscht wird, was die Großstadt Berlin ihr anscheinend alles für die Realisierung ihrer Träume zu bieten hat.
Karten für alle Vorstellungen der Brüder Grimm Festspiele sind online bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden sowie bei anderen Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen und der detaillierte Spielplan sind auf www.festspiele-hanau.de verfügbar. (red)